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METALLICA – „M72 World Tour 2023/24“ Tourstart 2024 in München, Olympiastadion am 24.05. und 26.05.2024

„Munich Takeover“ – so war es seitens der Four Horsemen vollmundig angekündigt worden und tatschlich hat METALLICA (bzw. die

METALLICA – „M72 World Tour 2023/24“ Tourstart 2024 in München, Olympiastadion am 24.05. und 26.05.2024

„Munich Takeover“ – so war es seitens der Four Horsemen vollmundig angekündigt worden und tatschlich hat METALLICA (bzw. die gefühlt halbe Million Fans) München eingenommen!
(Gastrezension von Andreas Hüsig)

Tag 1 am 24.05.24.
Mit eher später Anreise am Freitagabend und dem Wetterausblick zwischen „Starkregen“ und leichten Schauer ab 22:00 Uhr, bestens gelaunten Fans im Olympia, einem vollbesetzten Olympiahügel für allen Nicht-Kartenbesitzer konnte es Punkt 20:50 Uhr losgehen. Angsichts der Anreisezeit leider beide Supports verpasst … aber mit dem Intro zu „The Good, The Bad & The Ugly“ lief es den 75.000 im vollbesetzten Stadion kalt den Rücken herunter und Gänsehäute stellten sich auf.

Eine hervorragende Sicht auf die Bühne von allen Plätzen, gigantische Showtürme und ein wirklich glasklarer Sound (allerdings bei Kirk Hammett bei Gitarrenwechsel teilweise etwas runtergedimmt) – und mit den Openern „Whiplash“ und „For whom the Bell tolls“ wurde kein Wunsch offengelassen und die Stimmung brodelte bei untergehender Sonne, kein Drehbuch hätte besser sein können. Wie auch schon im ersten Tourabschnitt wurde nach jeweils vier Songs das Drumkit eingefahren und in einem anderen Bereich der kreisrunden, innen offenen Bühne aufgebaut, so dass nach „Of Wolf and Man“ und „The Memory Remains“ dann die Westkurve das Vergnügen hatte. Besonders klasse die Songauswahl: im „72-Seasons“-Abschnitt kamen mit „Lux Aeterna“, „Too Far Gone“ und „Shadows follow“ (Hammer!) wieder 2 neue von der neuen Scheibe live und mit „Fade to Black“ der nächste Gänsehautmoment nicht nur für eingefleischte Fans.
Mitte des Sets zog sich so langsam die Wolkendecke zu, was der Stimmung, angesichts „Orion“, „Nothing Else Matters“ sowie einer bereits leicht regnerischen, aber steinharten Version von „Sad but True“ und der fabelhaften Version von „The Day That Never Comes“ keinen Abbruch tat. 
Im vierten Quartal des Sets ging es dann los – Starkregen – und niemanden (fast niemanden) interessierte es. Klatschnass bereits in einer Speed-Version von „Hardwired“ konstatierte James: „Who cares – it’s just water“ und als ihm eine Regenjacke gebracht wurde, ergänzte er „Little late, don’t you think“ – so dass mit „Seek & Destroy“ sowie „Master of Puppets“ unter Blitzeinschlägen und monsunartigen Regenfällen der erste Tag zu Ende ging – unbedingt im Netz die Videos ansehen zu „Puppets“.

Setlist vom Freitag, 24.5.:
Whiplash
For Whom the Bell Tolls
Of Wolf and Man
The Memory Remains
Lux Æterna
Too Far Gone?
Fade to Black
Shadows Follow
Orion
Nothing Else Matters
Sad but True
The Day That Never Comes
Hardwired
Fuel
Seek & Destroy
Master of Puppets

  

Tag 2 des „Munich Taleovers“ am 26.05.24 bestand aus Sightseeing, lokale Bierspezialitäten zu genießen und der Tatsache, dass jeder 2. (!) augenscheinlich in der Innenstadt wegen METALLICA hier ist. Selten so etwas erlebt, nur die „Copenhagen Takeovers“ kommen da ran. Insofern perfekte Stimmung, und auch am Sonntagmorgen bei strahlendem Sonnenschein große Vorfreude auf den dritten Tag mit dem zweiten Konzert.

Ein wichtiger Kritikpunkt:
der „Pop-Up-Store“ verdient seinen Namen bei weitem nicht. Ich wäre gerne hingegangen, habe aber niemanden (!) getroffen, der weniger als 2,5 h Wartezeit hatte (im Schnitt gar 3,5 h), um dann festzustellen, dass die „guten Sachen“ weg sind oder nur noch in S und XXXL verfügbar. Das muss nicht sein und ist wirklich ein fettes Minus!

Nichtsdestotrotz haben sich viele dieses angetan und in fast noch besserer Stimmung als am Freitag pilgerten die 75.000 (und zu unserer großen Überraschung waren unsere „Stehnachbarn“ andere als am Freitag).

FIVE FINGER DEATH PUNCH haben wirklich sehr gut eingeheizt, auch der Sound – klasse.
Was soll man zu Konzert zwei von Metallica noch weiter erwähnen?
Die Setlist – wow; aber dennoch Hetfield und Co. schaffen es dennoch & daher immer wieder zu überraschen.
Beinhartes Set, beginnend mit „Creeping Death“ und „Harvester of Sorrow“, einer Thrash-Urgestein-Version von „Hit the Lights“ und „Ride the Lightning“ (was besser am Freitag gepasst hätte) ließen Großartiges hoffen.

Leider verlief die Getränkeversorgung ähnlich zäh wie am Freitag, hier muss der Veranstalter nachsteuern, mit überraschenden Songs wie „No Leaf Clover“, eines der ultra-Highlights der 2 Abende, „Fight Fire with Fire“, welches Lars Ulrichs Ankündigung, so schnelle Songs nicht mehr spielen zu wollen oder zu können, ad absurdum führte, richtig schnell, im besonderen aber „Inamorata“ – ein auch von mir völlig unterschätzter Song und die Spielfreude war insbesondere dort den Four Horsemen anzusehen.
Ein perfekter Abend, ein in jeder Phase mitziehendes Publikum, hervorragend aufgelegte Band  – that’s life – und Lars‘ Ankündigung auf ein baldiges Wiedersehen in Deutschland lässt zumindest hoffen…

 

Fazit:
Auch Tag zwei ließ völlig begeisterte Fans aus allen Regionen Europas glücklich aus München mit einem perfekten Wochenende nach Hause taumeln, einzig verbunden mit der Frage, warum „nur“ zwei Konzertwochenenden in Deutschland und nicht mehr?!

 

Setlist vom Sonntag, 26.5.:

Creeping Death
Harvester of Sorrow
Hit the Lights (tour debut)
Ride the Lightning
72 Seasons
If Darkness Had a Son
Welcome Home (Sanitarium)
Inamorata
The Call of Ktulu
No Leaf Clover
Wherever I May Roam
Moth Into Flame
Fight Fire With Fire
Breadfan
One
Enter Sandman

 

Live dabei gewesen: Andreas Hüsig; Gastredakteur von metalglory.com