Allgemein Live Reviews

MANTAR, Skeletonwitch, Evil Invaders, Deathrite – Hannover, MusikZentrum 19.11.2018

Das gibt es nicht oft, dass jede Band -für sich-  überzeugt das gesamte Publikum begeistert. Und dies auf ganzer

MANTAR, Skeletonwitch, Evil Invaders, Deathrite – Hannover, MusikZentrum 19.11.2018

Das gibt es nicht oft, dass jede Band -für sich-  überzeugt das gesamte Publikum begeistert. Und dies auf ganzer Linie, unabhängig von ihren jeweiligen Stilrichtungen! Wenn dabei auch noch der Sound, das Licht und das Drumherum (Merchandise, Thekenpreise, usw.) stimmen, selbst der Eintrittspreis unter 25 Euro liegt, dann gibt es wirklich überhaupt nichts zu meckern.
So geschehen, gesehen und erlebt am 19.11.18 im MusikZentrum, Hannover als MANTAR, SKELETONWITCH, EVIL INVADERS & DEATHRITE zur düsteren Messe auf einen Montag-Abend eingeladen haben!
(D
iesmal möchte ich beim Bericht nicht nur meinen Senf zum Besten geben, ich nutze gern die Gelegenheit ein paar Sätze von „ChrisTian“ zu präsentieren; eines spontanen Besuchers, der von den ersten drei Bands vorher noch nie etwas gesehen bzw. gehört hatte!) 

DEATHRITE haben vor kurzem ihr neues Album via Century Media veröffentlicht, welches so manch einen Kenner der Szene überrascht hat. Bis dato eben eher positiv; schließlich machen die Jungs schon seit ihrer Gründung immer was anderes. Das Hauptaugenmerk war daher natürlich dem aktuellen Album „Nightmares Reign“ gewidmet. Die düstere Stimmung mit den fiesen Vocals wurde hervorragend eingeläutet. leider viel zu kurz, mit der halben Stunde, aber eine „hammer-düstere“ Performance.
Sehr wichtig für diese junge Band bei diesem Package dabei zu sein, um mal wieder eine (Erfahrungs)Stufe höher in der Kariere zu erklimmen. Doch bei der Coolness und Genauigkeit dieser Band, bin ich mir sicher, dass es bald viel mehr von DEATHRITE geben wird.

ChrisTian: DEATHRITE – coole, junge, deutsche Band die dem (eher schwedischen) Oldschool-Death-Metal a la Entombed, Autopsy mit leichtem Black-Doom-Metal Einschlag huldigt. Sänger erinnert optisch wie stimmlich an eine Mischung aus LG Petrov und Karl Willetts.

 

EVIL INVADERS haben so einiges an Equipment für die Bühne benötigt, was die Umbauphase verlängerte und das eben bei einer Supportband. Doch es hat sich gelohnt, denn bereits der „kurze“ Soundcheck mit einem Whiplash-Feeling hatte das Publikum zum Staunen gebracht. Es gab einige, die dachten, dass dies schon zum Set gehörte. Doch es wurde eben noch besser. Die Belgier sind sehr gut aufeinander abgestimmt, agil und voller Energie; präsentieren sich, als ob sie selbst aus den 1980er Jahren stammen, dabei können sie aufgrund ihres Alters lediglich die Old-School-Speed-Thrash-Alben via Muttermilch bekommen haben. Rasant, cool und mit dem typischen Thrash-Posing bei Songs wie „’Broken Dreams In Isolation“ oder „Feed Me Violence“: einfach herrlich! Auch wenn sie es nicht nötig gehabt hätten einen Coversongs zu bieten, da ihre eigenen Songs ausreichend Kraft und Wiedererkennungswert besitzen, so hat „Witching Hour“ durchaus seine Wirkung erzielt; das Publikum wird sie allemal in Erinnerung behalten, zumal es auch hier nach der halben Stunde Spielzeit auch schon Zugaberufe  gegeben hat.

ChrisTian: EVIL INVADERS – klassischer Oldschool-Speedmetal auf Steroiden. Alles was man sich als Metal-Fan wünschen kann wird hier erfüllt. Solides Power-Drumming, „orgasmische“ Gitarren-Soli und Riff-Orgien, sowie ein Sänger, der aus dem Heavy-Metal-Olymp gefallen zu sein scheint. Das alles mit einer wahnsinnigen Spielwut und Energie runtergerotzt, dass die Helden der Vergangenheit mit Stolz aus dem Grab grinsen.

SKELETONWITCH, die in letzter Zeit stilistisch einen Mix aus Kvelertak und Enslaved präsentieren, sind zusammen mit MANTAR zurecht die Headliner dieser ausgiebigen Europatour. Spielen auf der Bühne wie alte Hasen, trotz der Tatsache, dass sie einmal mehr einen neuen Drummer für die Shows haben. Und dabei keinen Geringeren als James (u.a. VADER). Skeletonwitch haben das Publikum voll auf ihrer Seite und das nicht nur weil der Sänger alles gibt, das gesamte Team ist eben sehr präsent und wirkt sehr gut eingespielt. Haben trotz konzentrierter Blicke, dennoch sichtlich Spaß bei der Sache.
Ob „Choke Upon Betrayal“, „Black Waters” oder „Temple Of The Sun” auch als auch der Opener „Fen Of Shadows”, die Songs erzielen durchaus ihre Wirkung. Durchaus, manch einem erscheint die gute Stunde Vorstellung wie ein Einheitsbrei vorkommen, aber diejenigen, die eben mit dem o.g. Stilmix aus Black, Death-Thrash und Sludge etwas anfangen können, sind jetzt schon bedient.
Wäre da nicht noch der Megaheadliner des Tages.

ChrisTian: Skeletonwitch – nette Band mit technischem Niveau und leicht progressiver Note, dazu ein sehr guter Frontmann mit geübtem Stageacting.

 

MANTAR hatten zu Anfang der Show etwas Schwierigkeiten mit dem Sound und die Stimme musste erst geölt werden, aber das hat man schnell ad acta legen können. Die Meute war allemal hellauf begeistert, die Band wieder Willkommen zu heißen. Dabei ist es erst knapp ein Jahr her, seit sie im Capitol als Vorgruppe von Kadavar für erstaunte Mienen sorgten.
Vom aktuellen Charteinstieg-Album „The Modern Art Of Setting Ablaze“ durften die genialen Songs wie „Dynasty Of Nails“, „Teeth Of The Sea“, „Age Of The Absurd“ als auch „Seek + Forget“ nicht fehlen und wurden entsprechend abgefeiert. Die Stagediver hatten ihre „Freikarten“ von Hanno erhalten und der obligatorische Bourbon für die Meute war auch schnell leer, obwohl die beiden Protagonisten – die „Langzeitarbeitslosen“ keinen Schluck vorher genommen haben. Bei der knapp 70-minütigen –kraftraubenden- Show gab es natürlich noch Platz für die Songs, die bei keiner MANTAR-Show fehlen dürfen. Die sozusagen „Hits“ wie u.a. „Cross The Cross“, „Astral Kannibal“ „White Nights“ oder selbstverständlich „Era Borealis“, um mit „Beserkers Path“ alles zu beenden. Energiegeladen, brachial und wie immer sehr konzentriert bei der Sache, MANTAR eben – mit natürlich einem ab und an grinsenden Hanno.
Auch wenn ich selbst zugeben muss, dass ich sie schon intensiver erlebt hatte, ob im sehr kleinen Club oder auf einer großen Festivalbühne, war dies hier dennoch ein wirklich gelungener Auftritt des Duos; ein regelrechter Headliner eben.

ChrisTian: MANTAR – es ist schon ein Phänomen, wie „nur“ zwei Leute den Saal so zum Kochen bringen können. Wenn man die Augen schließt denkt man wirklich eine komplette Band, also viel mehr Musiker zu hören. Der Trick: der Gitarrist schaltet und verwaltet seine Soundwand mittels eines XXL-Effektboards mit dem er letztlich sein Signal auf drei unterschiedliche Verstärker-Topteile splittet. Genial wie das ballert.  – Artureks Fazit seiner Worte: Eine absolute Macht, sollte man LIVE gesehen haben!

 

…die restlichen Termine der „MANTAR, Skeletonwitch, Evil Invaders, Deathrite- Tour“ in Deutschland:

23.11.2018 KJH Hallschlag – Stuttgart
26.11.2018 Backstage – München
30.11.2018 UT Connewitz – Leipzig
01.12.2018 SO 36 – Berlin
08.12.2018 Schlachthof – Wiesbaden

…die restlichen Bilder, wie immer in der Galerie!

https://www.metalglory.com/gallery/mantar-skeletonwitch-evil-invaders-deathrite-hannover-musikzentrum-19-11-2018/