MANTAR – PAIN IS FOREVER AND THIS IS THE END
MANTAR (Bremen) „Pain Is Forever and This Is the End“Spielzeit: 41:12 Min.VÖ: 15.07.2022Genre: MANTAR – Raw Power MetalLabel: Metal

MANTAR (Bremen) „Pain Is Forever and This Is the End“
Spielzeit: 41:12 Min.
VÖ: 15.07.2022
Genre: MANTAR – Raw Power Metal
Label: Metal Blade Records
Review:
„Pain Is Forever and This Is the End“ wird bereits abgefeiert wie sonst etwas.
Die übliche Rock-Alternative-Metal-Presse scheint begeistert!
Und ich kann nur sagen: ja, vollkommen zu recht!
Aber wer MANTAR bereits seit Jahren verfolgt und die Alben zu & auf „sich genommen“ hat, der wird merken, dass es
1. dem Duo völlig egal ist was die Presse sagt
und
2. es hier immer noch typische, geile MANTAR-livetaugliche-Songs sind
(also ich würde das so zumindest behaupten, öhm meinen)!
Der Opener gibt auch die Richtung vor „Egoisto“ klingt wie ein Überbleibsel der Coveralbum-Session von „Grungetown Holigans II“, allerdings aus eigener Hand. Der erste Single/Clip „Hang ´Em Low (So the Rats Can Get ´Em)“ geht ordentlich ab, auf Nummer sicher, hat allein der Lyrics wegen einen Preis für „Coolnes“ verdient und ist auf jeden Fall der erste Hit, für die Setlist. Der Rausschmeißer und auch zweite Singleauskopplung „Odysseus“ wirkt wie ein balladesker Moment des Albums, samt melancholischer Sample-Gitarren; ein grandioser Track (dürfte wie „Astral Kannibal“ oder „Era Borealis“ nicht von der Setlist gestrichen werden) mit einem obendrein phänomenalen Clip.
Zu den jeweiligen Clips und deren Umsetzung muss man wenig erwähnen, da beweist das Duo mit ihrem Team einmal mehr wie wandelbar und „humorvoll“ sie mit ihren Songs als auch ihrem „schauspielerischen“ Talent umgehen.
Die dritte Singleauskopplung „Grim Reaping“ (die am VÖ-Tag des Albums Premiere hat), ist wieder eine Art Grunge-Sub-Pop-Hommage, die aber ordentlich in die Fresse tritt und wer es bis dahin noch nicht gemerkt haben soll, hier wird Hannos Lieblingsband (die Young-Brüder) als Inspirationsquelle durchaus sichtbar. Vollkommen abgedreht und „sick“ klingt wiederum „Piss Ritual“ – der kürzeste Track; natürlich auch hier fieser Gesang, abgedrehte Gitarrenparts, Punk-like, alles straight in die Fresse, mit einigen fetten Bass- als auch ultraschnellen Drumparts zwischendurch. Geht ordentlich ab und müsste in die Setlist der Liveshows unbedingt aufgenommen werden. Kurz und bündig.
Was allemal etwas mehr auffällt als sonst, ist die Wanderbarkeit des Gesangs; screams, clean, growls und dreckig. Sicher, bei dem ein oder anderen vergangenen Album/Track gab es vergleichbare Ansätze, aber irgendwie scheint sich Hanno nun noch getraut zu haben viel mehr von verschiedenen Schreielementen einzusetzen, top.
Mit ruhigeren Gitarrenmomenten bei „Of Frost and Decay“ beginnt die Seite B. Aber selbstverständlich wird es dann typisch Mantar-lastig; könnte auch ein Track bei „The Modern Art of Setting Ablaze“ sein. Ähnlich wie „New Age Pagan“, der zur vierten Single-Clip-Auskopplung avanciert und in der Livesetlist nicht fehlen sollte. Allerdings würde jener Song mehr zur „Ode To The Flame“-Phase passen. Wie auch „Walking Corpse“ (ebenfalls „The Modern Art-„lastig & womöglich die nächste Single-Auskopplung?) besitzen diese eben erwähnten Tracks die typischen „Mitmach“-Aktionen á la Black-Metal-Midtempo-Momente um bei einer Liveshow das Publikum mit einzubinden.
Sicherlich muss bzw. sollte man nicht das Album mit den vergangenen Vergleichen, steht doch jedes Werk für sich. Aber wenn man sich eben mit den Sachen dieses Duos beschäftigt, bleiben derartige Dinge (leider oft) nicht aus. „Pain Is Forever and This Is the End“ ist weiterhin MANTAR pur & gerade weil die Band sich keine Gedanken darüber macht, ob und wie lange sie etwas zusammen machen werden, ist es hervorragend zu sehen, dass auch schlimme Zeit für die Kunstwelt derart geniale Ideen aufs Band bringen.
Etliche Songs, die es in die Setlist schaffen müssen sind dabei und man kann nur hoffen, dass sich das Duo fit hält, um nicht die üblichen 60 bis 70 Min.-Show. durchzuziehen, denn so langsam wird es schwer irgendwelche Tracks von der Liste zu streichen. Auch wenn ich zugeben muss, das gesamte neue Werk würde sich sehr gut für die Tour ab September eignen, mit zusätzlichen üblichen „Hits“ obendrein.
Denn einen Meilenstein haben die beiden bereits mit „Death by Burning“ (2014) vorgelegt und alle weiteren Veröffentlichungen sind die fette, ordentliche Fortsetzungen der MANTAR-Geschichte/n!!!
Fazit:
Der Sound ist fett, dreckig & fies, daher perfekt. Songs allesamt überaus abwechslungsreich, volle Kraft MANTAR!
Der Titel „Pain Is Forever and This Is the End“ ist in den heutigen Zeiten Programm, auch das Artwork ist darauf hervorragend abgestimmt. Und vergesst die bisherigen Genre-Zuordnungen von Label, Presse und Co., wenn die Alben des Duos überhaupt welche nötig hat, dann wäre wohl „Raw Power“ zutreffend! MANTAR sind in ihrem „Zweijahres-Veröffentlichungs-Rhythmus“ weiterhin drin und das ist wirklich cool; Hut ab!
Danke Erinc und Hanno; macht nur weiter so (die nächsten Wochen, Monate werden stressig genug!)!!
Zur Info:
Empfehlen kann ich an dieser Stelle die fette Box, die eine zusätzliche Vinyl enthält mit den „lo-fi mix“ des Albums, wie eben eine Garagenband der 1990er-Alternative-Jahre. Nettes Teil für die Fans. Natürlich hat die Box noch einiges mehr zu bieten, aber überzeugt euch selbst.
Tracklist:
01. Egoisto
02. Hang ´Em Low (So the Rats Can Get ´Em)
03. Grim Reaping
04. Orbital Pus
05. Piss Ritual
06. Of Frost and Decay
07. Walking Corpse
08. New Age Pagan
09. Horder
10. Odysseus
MANTAR-Club-Tourdaten in Deutschland:
21.07.22 Bremen, Tower SOLD OUT *
09.09.22 Hannover, Bei Chez Heinz
16.09.22 Köln, Essigfabrik
23.09.22 München, Backstage
24.09.22 Hamburg, Fabrik
29.09.22 Wiesbaden, Schlachthof
30.09.22 Stuttgart, Im Wizemann
01.10.22 Nürnberg, Z-Bau
07.10.22 Rostock, Zwischenbau
08.10.22 Berlin, C-Theater
21.12.22 Essen, Turock**
22.12.22 Leipzig, Conne Island**
*ohne Nightmarer
** ohne Valborg & Nightmarer
Open-Air/Festival-Shows mit MANTAR in Deutschland:
05.08.2022 Wacken, Wacken Open Air
06.08.2022 Leipzig, Re-Generation Fest
10.09.2022 Bremen, Hellseatic
Quelle/Copyright der Tourdaten/Clips/Bilder: MetalBlade.de/Mantar