Larkin Poe (USA) – Kindred Spirits
Coveralben sind häufig eine ziemlich zwiespältige Angelegenheit, bestehen sie doch häufig aus dem puren Nachspielen. Nur wenige Künstler schaffen
Coveralben sind häufig eine ziemlich zwiespältige Angelegenheit, bestehen sie doch häufig aus dem puren Nachspielen. Nur wenige Künstler schaffen es, den jeweiligen Songs neues Leben einzuhauchen und ihnen eine neue Identität zu vermitteln. Die Schwestern Megan und Rebecca Lovell, die als Larkin Poe fungieren, haben es nun gewagt und ein reines Coveralbum eingespielt.
Ob das Album in Ermangelung einer Tour entstanden ist, also der Corona-Krise geschuldet, ist leider nicht bekannt, scheint aber laut eigener Aussage nicht der Fall zu sein. Über „Kindred Spirits“ sagen Larkin Poe: „Musik ist eine Brücke, die Generationen im Laufe der Zeit verbinden kann. Bei den Aufnahmen von „Kindred Spirits“ entwickelte sich unsere Bewunderung für die Künstler, die die Songs ursprünglich geschrieben und aufgeführt hatten, zu einer noch größeren Ehrfurcht. Da wir in einer sehr musikaffinen Familie groß geworden sind, kennen wir viele der Songs seit unserer Kindheit. Wir haben 2015 eine YouTube-Serie auf unserem YouTube Kanal gestartet, die eine Hommage an unsere musikalischen Helden ist und bekamen unerwartet viel Zuspruch. Als die Fans anfingen unsere Versionen von Songs anzufordern, träumten wir davon, wie ein interpretierendes Album Gestalt annehmen könnte. Diese alten „Freunde“ ins Studio zu bringen, sie bis auf die Knochen auszuziehen und sie live und roh aufzunehmen, fühlte sich wie ein besonderes Ritual an. Wir sind dankbar für die Erfahrung, dieses Album gemacht zu haben und dankbar für die verwandten Geister (Kindred Spirits), die vor uns gekommen sind und den Soundtrack unseres Lebens geschrieben haben. „
Dabei ist ein Album entstanden, das sowohl alte Recken, als auch moderne Künstler verbindet. Da stehen sich Post Malone und Lenny Kravitz Auge in Auge mit Neil Young und Elvis Presley gegenüber, treffen auf Moody Blues und Phil Collins. Eine gewagte Kombination mag man da vielleicht denken. Doch Larkin Poe haben die Songs derart zu ihren eigenen Songs gemacht, dass man manchmal das Original nur schwer erkennt. „Who Do You Love“, im Original von Bo Diddley, wird hier zu einer bluesgetränkten Bayouspritze, die dermaßen nach Sumpf klingt, dass man sich die Frage stellt, warum der Song nicht schon immer so geklungen hat. Neil Youngs „Rockin’ In The Free World“, sonst eher die straighte Rocknummer, gleicht einer verschwitzten Ballade, bei der man förmlich den Schweiss von der Decke tropfen fühlt. Den beiden Schwestern ist erneut ein Album gelungen, das ihre Einzigartigkeit beweist. Hoffentlich gibt es dann auch bald mal wieder Konzerte, denn Larkin Poe muss man einfach live erleben.
Fazit: Ein etwas anderes Coveralbum.
- Hellhound On My Trail (Robert Johnson)
- Fly Away (Lenny Kravitz)
- Rockin’ In The Free World (Neil Young)
- (You’re The) Devil In Disguise (Elvis Presley)
- In The Air Tonight (Phil Collins)
- Nights In White Satin (The Moody Blues)
- Who Do You Love (Bo Diddley)
- Take What You Want (Post Malone)
- Ramblin’ Man (The Allman Brothers)
- Bell Bottom Blues (Derek & The Dominoes)
- Crocodile Rock (Elton John)
Label: Tricki Woo Records
VÖ: 20.11.2020
Laufzeit: 33:36 Min.
Herkunft: USA
Stil: Blues
Webseite: https://www.larkinpoe.com/
Instagram: https://de-de.facebook.com/larkinpoe/