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Konstantin Wecker (D) – Poesie in stürmischen Zeiten

München. „Mei Willy, Du kannst dir nicht vorstellen was hier grad los ist. Die Welt ist von einem Virus

Konstantin Wecker (D) – Poesie in stürmischen Zeiten

München. „Mei Willy, Du kannst dir nicht vorstellen was hier grad los ist. Die Welt ist von einem Virus befallen und alles, was bisher gültig war, ist auf den Kopf gestellt.“ In den schweren Zeiten der Pandemie lässt Konstantin Wecker sein Kultlied neu aufleben. Zu hören ist der „Willy 2020“ auf der aktuellen CD „Poesie in stürmischen Zeiten“, auf der zum ersten Mal die beliebte Trio-Besetzung mit der Cellistin Fany Kammerlander und dem Pianisten Jo Barnikel auf einem Album zu erleben ist. Mit dabei ist auch die Liedermacherin Sarah Straub, die als Gastmusikerin mit Konstantin Wecker das Duett „Niemand kann die Liebe binden“ singt. Der Live-Mitschnitt, den bislang über 45.000 Menschen auf YouTube aufgerufen haben, entstand Ende März bei einem Streaming-Konzert in einem Münchner Tonstudio. „Für Johann Wolfgang Goethe waren Gedichte Küsse, die man der Welt gibt. In diesem Sinne wollen wir mit den 18 Liedern und Gedichten, in Zeiten, die eine körperliche Nähe ausschließen, die Menschen umarmen. So viele Konzerte mussten wir bereits absagen und verschieben und all jenen, die gerne zu uns gekommen wären, können wir hiermit eine Freude machen“, so Konstantin Wecker, der mit den Einnahmen auch anderen Künstlern unter die Arme greift. Fünf Euro pro verkaufter CD gehen an die Musiker und Musikerinnen seiner Plattenfirma sowie an das Produktionsteam, denen alle in Corona-Zeiten die künstlerische Existenz unter den Füßen wegbricht.

Schon immer war Wecker ein Künstler, der Außerordentliches geschaffen hat und sein Publikum mit sozialkritischen Texten an sich binden konnte. Dass er damit auch häufig aneckte, liegt bei einem Liedermacher auf der Hand, legen sie doch häufig den Finger direkt in die Wunde. In Zeiten, wie diesen, in denen ein Virus die komplette Welt befallen hat, Menschen in außerordentliche Situationen gebracht hat, will Wecker aber keine Panik inszenieren, will keine Verschwörungstheorien unter das Volk streuen. Aber er will die Menschen miteinander verbinden, ihnen eine Perspektive in Zeiten der Not geben, ein Signal für Menschlichket und Zusammenhalt senden. Der Stream des Konzertes stellt dieses unmissverständlich klar und es ist schön, dass dieses Ereignis, das ohne Publikum statt fand, nun auch als CD erscheint. Erhältlich ist es ausschliesslich über die Homepage von Konstantin Wecker, wird also nicht im stationären Handel zu finden sein. Ein Weg, der für die Ernsthaftigkeit spricht.

Fazit: Eine ergreifende Performance, die trotz des fehlenden Publikums unter die Haut geht.

01 Ich singe, weil ich ein Lied hab´
02 Gedichte sind Küsse
03 Willy 2020
04 Stürmische Zeiten mein Schatz
05 Die Erziehung reformieren
06 Für meine Kinder
07 Liebesdank
08 Liebeslied
09 Vier Gedichte
             Über die Zärtlichkeit
             Liebes Leben
             Du liebst
             Gelebtes Leben
10 Lieber ein politisch kluger Virus
11 Der Virus
12 Ich habe Angst
13 Heiliger Tanz
14 Vorstellung Sarah Straub
15 Niemand kann die Liebe binden (Feat. Sarah Straub)
16 Den Parolen keine Chance
17 Was immer mir der Wind erzählt
18 Poesie ist Widerstand
19 Wut und Zärtlichkeit
20 Für Mikis Theodorakis
21 Lied der Lieder
22 Sage Nein
23 Was keiner wagt
24 Verabschiedung
25 Gracias a la Vida

 

Label: Sturm und Klang

VÖ: 15.05.2020

Laufzeit: 79:22 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Liedermacher

Webseite: https://wecker.de/

Facebook: https://de-de.facebook.com/pages/category/Author/Konstantin-Wecker-111564412194266/

 

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