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KALIBOS – HexA

KALIBOS – „HexA“ Label: darkest age Laufzeit: 45:51 min VÖ: 01.10.2017 Genre: Doom/Sludge Der erste Song „Úlfhéđinn“ ist Einstieg

KALIBOS – HexA

KALIBOS – „HexA“

Label: darkest age

Laufzeit: 45:51 min

VÖ: 01.10.2017

Genre: Doom/Sludge

Der erste Song „Úlfhéđinn“ ist Einstieg und beste Referenz für die Musik von KALIBOS. Nach einem kurzen Beginn erhebt sich eine wütende Stimme. Dieser folgt bereits nach etwas mehr als 2 Minuten ein langgezogenes Gitarrensolo, perfekt eingepasst in die Grundstimmung des Liedes. Gitarrist Tobias entpresst seinem Instrument dickflüssige, magmatische Riffs, die zunächst den Song fließend und flutend auf Atlasschultern tragen, immer wieder in langen Kaskaden an- und abschwellen, bevor sie sich zum Ende mit einem satten abgehackten Groove zu einem mächtigen Gebirge auftürmen.

Besonderes Merkmal ist die Stimme. Sie kommt nicht klagend und elegisch daher, sondern als harsches und rhythmisches Schreien, Schnauben und Brausen, das dem Hörer die verschlungenen Texte über reißende, blutgierende Naturgewalten, innere und äußere Dämonen und den Verlust von Geist und Körper entgegenspeit. Sie erinnert an Gus Chambers (Grip Inc.) und rückt die Musik in die Nähe von Genrebands mit einer gewissen Gewalttätigkeit, insbesondere eyehategod und Kavrila. Das muss man mögen. Und ich mag das.

Die Songs bewegen sich bei einer Länge von über sieben Minuten im eher langsamen Tempo, das aber innerhalb der Stücke durchaus variiert. Ausnahme ist „K53“, das sich in weniger als fünf Minuten deutlich zackiger und forscher geriert. Die Grundstimmung ist entsprechend der Texte düster, boshaft und garstig. Und dann kommt da zum Ende „The Great Collision“! Instrumental erhebt sich hier aus all dem Dunkel eine zarte Melodie, voller Anmut, Melancholie und gütiger Schönheit. Und so endet die Scheibe in Hoffnung und Licht.

Fazit:

KALIBOS liefern mit ihrem Zweitwerk „HexA“ ein starkes Werk voller Hingabe und Kraft. Bewundernswert und größter Verdienst der Band ist ihre Fähigkeit, Songs zu komponieren, die trotz ihrer Länge und oft mantrischen Inbrunst interessant und abwechslungsreich bleiben – und: Nein, das ist kein Widerspruch!

Tracklist:

  1. Úlfhéđinn (7:40)
  2. Colossus (8:34)
  3. Eternal Past (7:48)
  4. K53 (4:33)
  5. Severance (9:51)
  6. The Great Collision (7:25)

(Quelle Bilder: facebook.com/kalibosss/)