Allgemein Musik Reviews

Judas Priest (UK) – Reflections: 50 Years Of Heavy Metal

Gemeinhin ist es ja eigentlich so, dass man von einer Legende erst spricht, wenn sie bereits das Zeitliche gesegnet

Judas Priest (UK) – Reflections: 50 Years Of Heavy Metal

Gemeinhin ist es ja eigentlich so, dass man von einer Legende erst spricht, wenn sie bereits das Zeitliche gesegnet hat. Doch es gibt auch immer wieder, speziell in der Musik, die Living Legends. Die Briten von Judas Priest sind definitiv eine lebende Legende. Sie haben mit ihrer Art einen Musikstil mitentwickelt, der in der Form zur damaligen Zeit noch nicht wirklich existent war. Auch wenn die beiden ersten Alben noch ein wenig Selbstfindung waren, gilt „Sin After Sin“ (1977) als Blaupause für den späteren Stil. „Rocka Rolla“ war zum Beispiel noch eher experimentell, hatte Blues-Einflüsse, die damals gerade modern waren. Bereits mit „Sad Wings Of Destiny“ schälte sich eine andere musikalische Ausrichtung heraus, die schließlich mit „Sin After Sin“ richtig Fahrt aufnahm. So richtig klar ist die Gründung, zumindest was das Jahr anbelangt, zwar nicht und doch hat Sony Music nun anlässlich des 50. Geburtstags der Band aus Birmingham eine Compilation aufgelegt, die etwas seltsam anmutet.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

In den Handel kommen nämlich lediglich die CD und das Doppel-Vinyl. Eine 42 CDs umfassende Box, die neben den allseits bekannten Alben vor allem viel unbekanntes Livematerial bietet, ist ausschließlich über die bandeigene Homepage zu beziehen und ist auch nicht gerade für den schmalen Geldbeutel geeignet. Sowohl die CD als auch die LP enthalten sieben unveröffentlichte Liveaufnahmen, darunter zum Beispiel “Victim Of Changes” von 1978 aus Cleveland, “The Green Manalishi (With the Two Pronged Crown)” (das Original stammt übrigens von Fleetwood Mac) von der ‘Worldwide Blitz’-Tour, Live in London (1981) oder “Sinner” aus New Heaven von 1988. Dadurch sind die Alben zwar auch für die „Normalos“ interessant, bieten aber im Gegensatz zu den insgesamt 13 (!) zusätzlichen CDs des Boxsets nur einen verschwindend geringen Anreiz zum Kauf. Doch auch so wird der ganze Einfluss, den die Band schon früh auf die Szene ausüben konnte klar, waren sie doch die Erfinder von Nieten und Lederklamotten, die heute zum guten Ton im Metal gehören und damit natürlich auch das Klischee bedienen. Überschattet wird die Veröffentlichung nur durch die Herzoperation von Richie Faulkner, dem Ersatz für K.K. Downing, der bekanntlich die Band im Jahr 2009 nicht gerade freiwillig verließ. Faulkner erlitt bei einer Show in Louisville, Kentucky ein Herzaneurysma, spielte das Set aber noch zu Ende und wurde daraufhin in einer zehneinhalb-stündigen Operation gerettet. Von der ursprünglichen Formation sind ohnehin nur noch Ian Hill am Bass und „Metal-God“ Rob Halford dabei, der alleine aufgrund seiner extrem umfangreichen Stimme als Inbegriff des Metal-Sängers gilt, denn auch Glenn Tipton musste, bedingt durch eine Parkinson-Erkrankung, das Tourgeschehen aufgeben. Die eigentlich bereits für 2019 angekündigte Tour mit Ozzy Osbourne musste aufgrund des gesundheitlichen Zustandes von Ozzy mehrfach verschoben werden und die eigentlich für 2020 angesetzte 50 Years Of Metal Tour musste pandemiebedingt auf 2021 verschoben werden. Man darf also gespannt sein.

Fazit: Auch wenn die CD und LP nur spärliche Auszüge der Box enthalten, bieten sie dennoch einen Mehrwert, der Fans reizen sollte.

SIDE A

  1. Let Us Prey / Call for the Priest 

  1. You Don’t Have to Be Old to Be Wise 

  2. Fever 

  3. Eat Me Alive 


SIDE B

  1. All Guns Blazing 

  2. Never The Heroes 

  3. Dissident Aggressor (Live) 

  4. Out in the Cold (Live) 

  5. Judas Priest – Running Wild (Live) 


SIDE C *previously unreleased*

  1. Victim Of Changes (Live)  (May 09, 1978 – Cleveland, OH – Agora Theatre)

  2. The Green Manalishi (With the Two Pronged Crown) (Live)  (Point of Entry ‘Worldwide Blitz’ Tour – Live in Hammersmith, London – November 21, 1981 – Hammersmith Odeon)

  3. Bloodstone (Live) (Screaming For Vengeance World Vengeance Tour – Live in Atlanta, GA – December 11, 1982 – The Omni)

  4. Judas Priest – The Ripper (Live)  (Irvine, CA – July 12, 1991 – Irvine Meadows Amphitheatre)


SIDE D *previously unreleased*

  1. Beyond the Realms of Death (Live) (Killing Machine/Hell Bent For Leather Tour – Live In New York, NY – March 11, 1979 – The Mudd Club)

  2. The Hellion / Electric Eye (Live) (Turbo ‘Fuel For Life’ Tour – Live In Houston, TX – June 21, 1986 – The Summit)

  3. Sinner (Live) (Ram It Down ‘Mercenaries Of Metal’ Tour – Live In New Haven, CT – August 7, 1988 – New Haven Veterans Memorial Coliseum)

Label: Columbia Records/Sony Music

VÖ: 15.10.2021

Laufzeit: 79:37 Min.

Herkunft: UK

Stil: Heavy Metal

Webseite: https://www.judaspriest.com

Facebook: https://www.facebook.com/OfficialJudasPriest

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden