HATEFUL AGONY – „Plastic Culture Pestilence“
HATEFUL AGONY – „Plastic Culture Pestilence“ Label: Violent Creek Records / Soulfood Laufzeit: 39:41 min VÖ: 17.08.2018 Genre: good

HATEFUL AGONY – „Plastic Culture Pestilence“
Label: Violent Creek Records / Soulfood
Laufzeit: 39:41 min
VÖ: 17.08.2018
Genre: good old violent german Thrash Metal
Hurra! Mal wieder was Neues von den Thrash-Trüffelschweinen von Violent Creek Records – die sind bei mir seit der unglaublich herzerwärmenden neuen Abrissbirne von Traitor (Lest dazu auch meine Review!) ganz weit oben auf meinem persönlichen Thrashbuffet platziert.
Dieses Mal gibt es mit HATEFUL AGONY und ihrem neuen Album „Plastic Culture Pestilence“ das Werk ein paar Münchener Herren, die bereits seit 1997 dem good old violent german Thrash frönen und bereits etliche Veröffentlichungen vorzuweisen haben. Die letzte Scheibe „Forward Into Doom“ ist aber auch schon wieder schlappe sechs Jahre alt. Wer jetzt aber die letzten verzweifelten Zuckungen gemächlicher Weißbierbauchthrashisten erwartet hat, liegt weit daneben. Wie ein Rudel junger quirliger Hunde zappeln, hüpfen, balgen, raufen, überschlagen, wedeln, jaulen, kugeln und tollen sich die Herren so voller erfrischendem Enthusiasmus, überbordender Agilität und jugendlichem Leichtsinn durch ihre Musik, dass es mir die thrashigen Freudentränen in die Augen treibt. So muss das und nicht anders.
Die 40 Minuten ergeben einen ungezügelten und hibbeligen Brocken feinsten Thrashs, wie er derzeit anscheinend jede Woche in irgendeinem deutschen Kellerloch in bestechender Qualität eingeprügelt wird. Hier reihen sich HATEFUL AGONY nahtlos mit allem ein, was dazu gehört: Unmengen von schnellen, sägenden Riffs, hektisch und überdreht herausgerotzt, in ihrer Struktur so simpel wie einprägsam und eingängig, so brutal wie fröhlich, so mitreißend wie krawallig. Darunter zementieren der Bass und das Schlagzeug eine schön breit geteerte Straße, auf dem die Riffs in Höchstgeschwindigkeit durch die Prärie rasen können. Dazu kommen wahnsinnige Überschallsoli in allen melodischen wie dissonanten Farben („Obsessed With Death“, „Kill Each Other“). Und schließlich gibt es einen Gesang, wie man ihn nur lieben (Yeah!) oder hassen kann (Pfui!): Die Vokills von Richie sind hoch, kreischig, angepisst, latent nervig und jederzeit dieses kleine Stückcken zu nah am Wahnsinn. Göttlich. Zudem hagelt es immer wieder die bekannten Gangshouts, die der ganzen Chose zusätzlich eine gehörige Portion Schmutz und Rüpelhaftigkeit verpassen. Das alles ist schön schmierig, unbehauen und roh produziert, drückt aber dennoch herrlich fett und wütend aus den Boxen.
In seiner Gesamtheit ergibt das schnellen, überdrehten, aggressiven, wütenden, authentischen Thrash. Vor allem das Schlagzeug fügt dem Ganzen mit seinem rasenden Spiel, jeder Menge kurzer Breaks sowie Tempo- und Betonungswechseln diese gewisse hetzende, fiebrige, sich überschlagende Note hinzu, die HATEFUL AGONY insgesamt ausmachen. Ein Überhit fehlt, aber Granaten wie „Philip In The Attic“, „Eternal Punishment“ oder „Kill Each Other“ sind echtes Thrashfutter. Ist das alles neu? Nein? Stört mich das? Nein. Ich liebe es!
Fazit: HATEFUL AGONY liefern mit „Plastic Culture Pestilence“ ein fettes Album voller good old violent german Thrash Metal! Das macht Spaß, das tritt in Po und Fresse, das lässt mich selig grinsend voller Glückseligkeit zurück! Hier gibt es nur einen Tipp, nein, Thrashbefehl: Kaufen!
Liederliste:
1. Kill Each Other (3:40)
2. Endure The Pain (5:24)
3. The Iceman (4:57)
4. Obsessed With Death (4:33)
5. Philip In The Attic (3:27)
6. Eternal Punishment (3:26)
7. Life’s Failure (3:52)
8. Black Blood (4:20)
9. Plastic Culture Pestilence (2:29)
10. Resurect The Dead (3:33)