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Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v.-Tour: BEHEMOTH, AT THE GATES- Hamburg, 01.02.2019

Ausverkauftes Haus, begeisterte Fans & spielfreudige, perfekte Bands! Was will man mehr? Die Mischung machst. Drei Bands, die auf

Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v.-Tour: BEHEMOTH, AT THE GATES- Hamburg, 01.02.2019

Ausverkauftes Haus, begeisterte Fans & spielfreudige, perfekte Bands! Was will man mehr?
Die Mischung machst. Drei Bands, die auf dem Papier wenig miteinander zu tun haben, aber funktioniert trotzdem.

BEHEOMTH, AT THE GATES & WOLVES IN THE THRONE ROOM!!!
Diese „Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v.-Tour“ scheint wirklich eine Nonplusultra-Tour zu werden. Mitte letzten Jahres bereits angekündigt und seit Januar darf in ganz Europa mit diesen drei Bands, die nicht unterschiedlicher hätten ausfallen können, alles in Schutt und Asche gelegt werden – so auch in der Großen Freiheit 36, St. Pauli/Hamburg; dem letzten Termin auf deutschem Boden!

WOLVES IN THE THRONE ROOM mit ihrem Post Black Metal können die drei Songs ihres aktuellen Werkes voll und ganz aufführen, schließlich macht das allein schon die halbe Stunde Spielzeit aus. Der zu frühe Beginn der Show hat jedoch dazu beigetragen, dass zahlreiche Fans nur die Töne aus der Ferne vernehmen konnten, weil die Garderobenschlange zum Kaiserkeller nicht enden wollte. Leider ist das sehr dezente, eher dunkel gehaltene Licht nicht passend, um der Band zuzuschauen, aber für die Atmosphäre dieses Genres mag es durchaus seine Wirkung erzielt haben. Eine ordentlich Vorstellung, die auch vielen zu gefallen schien, schließlich wurde am Merchstand einiges von der Band begutachtet.

Setlist: Wolves in the Throne Room – 30 Min.: Angrboda (Thrice Woven); The Old Ones Are With Us (Thrice Woven); Born From the Serpent’s Eye (Thrice Woven)!

Die Melodic-Göteborg-Death Metal Legende AT THE GATES machen von der ersten bis zur letzten Minute nicht den Eindruck, als ob sie hier als reine Support-Band wahrgenommen werden möchten. Gute eingespielt und ja, fröhlich, besser gesagt freudestrahlend agieren sie auf der Bühne, obwohl sie nicht viel Platz haben. Man mag es ihnen verzeihen, dass sie überwiegend die Songs der letzten beiden Alben präsentieren, weil es nachvollziehbar erscheint, wenn man weiß, dass die ersten Alben um 1992 bis 1994 entstanden sind, aber den ein oder anderen Klassiker mehr hätte es durchaus geben dürfen, um auf die gute Stunde Spielzeit zu gelangen. Doch es sollte eben nicht sein. Dennoch, zahlreiche Fans lagen auch ihnen zu Füßen und das zu recht.

Setlist: At The Gates – 55 Min.:
Der Widerstand (Intro); To Drink From the Night Itself (To Drink From the Night Itself); Slaughter of the Soul (Slaughter of the Soul); At War With Reality (At War with Reality); A Stare Bound in Stone (To Drink From the Night Itself); Cold (Slaughter of the Soul); Daggers of Black Haze (To Drink From the Night Itself); El Altar del Dios Desconocido (At War with Reality); Death and the Labyrinth (At War with Reality); Heroes and Tombs (At War with Reality); Suicide Nation (Slaughter of the Soul); The Book of Sand (The Abomination) (At War with Reality); Blinded by Fear (Slaughter of the Soul); The Night Eternal (At War with Reality)

BEHEMOTH sind derzeit definitiv das Nonplusultra, wenn es um extremen Metal geht, ob als Albumversion oder eben die Umsetzung dessen Live. Seit ihrem Megaerfolg mit dem 2014er-The Satanist-Werk sind sie auf der Erfolgswelle, die sie immer mehr zu perfektionieren versuchen. So auch auf der Tour für das neue Album „I Loved You At Your Darkest“. Und ja, es ist mal wieder perfekt. Es fügt sich und passt alles ineinander. Ob nun der Anfang mit dem Intro und der Leinwand, auf der das umgedrehte Kreuz mit einer Deutschlandkarte zu sehen ist oder eben die Pyro/Feuer-show und natürlich die Setlist.
Jedes Stageacting ist ausgreift, das Team perfekt auf sich eingespielt, auch die Kollegen an den Reglern oder wo auch immer. Es sieht alles nicht nur perfekt aus, es klingt auch so.
Das aktuelle Album ist logischerweise das Aushängeschild und die Meute singt fast jeden Song mit. Kaum jemand im Publikum, der nicht mit großen Augen dasteht und sich fragt, ob das noch zu toppen wäre?! Mag sicherlich eine Vermutung sein, um vom gesamten Publikum zu sprechen, doch nach einigen Gesprächen mit den Besuchern dieses Konzertes, wurde ich in meiner Annahme nur bestätigt. Schließlich ist es nicht so einfach solche Show immer wieder zu beurteilen, wenn man sie schon des Öfteren erlebt hat. So kann ich dazu sagen, dass gerade hier in Hamburg die Bühne für die Umsetzung der visuellen Effekte, die in der dreieckigen Leinwand hinter Inferno positioniert worden ist, zu klein geraten ist. So bleiben einigen Momente der Videosequenzen/Effekte, die sehr gut in die Songs integriert worden sind, unentdeckt. Dies gab es zum Beispiel bei der Show in Breslau komplett anders.
Dennoch, einige werden sich fragen, muss eine Extrem-Death-Metal Band so viel „Drumeherum“ haben, um auf sich aufmerksam zu machen? Muss diese Theater-Inszenierung wirklich sein? Sicherlich nicht, aber schadet es denn, wenn man für sein Geld neben dem perfekten Sound, einer genialen Setlist auch noch was fürs Auge bekommt?! Ich denke nicht.

Doch, es wird so langsam Zeit für Behemoth sich zu fragen, was kommt als Nächstes, nachdem sie eben dieses Jahr mit ihren zahlreichen (Festival)Shows absolviert haben?
Ich hätte da ein paar Tipps parat:
Entweder mal eine kleine Clubshow-Tour mit den Songs der ersten vier Alben und „nur“ Corpspaint oder es wird eben alles noch größer; dann wohl nur noch MTV Unplugged!?! Was für ein Kopfkino, oh ha!


Setlist: BEHEMOTH – 75 Min.:
Solve (Intro)
Wolves ov Siberia (I Loved You At Your Darkest)
Daimonos (Evangelion)
Ora Pro Nobis Lucifer (The Satanist)
Bartzabel (I Loved You At Your Darkest)
Ov Fire and the Void (Evangelion)
God = Dog (I Loved You At Your Darkest)
Conquer All (Demigod)
Ecclesia Diabolica Catholica  (I Loved You At Your Darkest)
Decade of Therion (Satanica)
Blow Your Trumpets Gabriel (The Satanist)
Slaves Shall Serve (Demigod)
Chant for Eschaton 2000 (Satanica)
Lucifer (Evangelion)
We Are the Next 1000 Years (I Loved You At Your Darkest)
Coagvla (Outro)

…Bilder des Abends in der Galerie:
https://www.metalglory.com/gallery/ecclesia-diabolica-evropa-2019-e-v-tour-behemoth-gates-hamburg-01-02-2019/