Allgemein Live Musik

FOREIGNER, 25-05-2017 FFM / Jahrhunderthalle

Die Meldung „FOREIGNER 2017 live in Deutschland“ unterwegs, die Black Star Riders als Vorband im Gepäck“ entzückte mich sehr,

FOREIGNER, 25-05-2017 FFM / Jahrhunderthalle

Die Meldung „FOREIGNER 2017 live in Deutschland“ unterwegs, die Black Star Riders als Vorband im Gepäck“ entzückte mich sehr, habe ich doch ein Faible für die Vorband und FOREIGNER Live ist immer ein Garant für Hits am laufenden Band von extrem guten Musikern aus dem „Erwachsenenrock-Bereich“, Classic Rock / Melodic Rock / AOR. Das letzte Mal sah ich Mick Jones und Co. vor knapp 15-16 Jahren, ist also ´ne Weile her, getan hat sich auch einiges und jünger werden wir alle nicht…also auf jeden Fall ab in die Jahrhunderthalle denn das angekündigte Programm versprach einen Abend voller Rock und Melodien.

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Meinen Senf zu Scott Gorham, Ricky Warwick & Co – alias Black Star Riders, habe ich bereits an anderer Stelle zum Besten gegeben. Nachdem die amtlichen Thin Lizzy Nachfolger die Bühne verließen, dauerte die Umbaupause auch nicht lange, bis kurz nach 21 Uhr die AOR Legende FOREIGNER die Bühne betrat oder „besprang“…

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Allerfeinste Akustik und bestes Licht, machen die Jahrhunderthalle eigentlich zu einem wahren Konzerttempel, wenn da nicht die blöde Idee gewesen wäre, den Saal komplett zu bestuhlen! Komplettbestuhlung killt jede Rock´n´Roll Stimmung! Aus meiner Sicht hätte es gereicht, nur die halbe Halle zu bestuhlen denn in wenigen Minuten waren die ersten Reihen aufgesprungen und feierten von der ersten Minute an Kelly Hansen´s Sprung auf den vorderen Teil der Bühne wo er auch sofort mit „Double Vision“ den musikalischen Highlight-Reigen startete.

Die aufgesprungenen Zuschauer verdeckten leider den Rollstuhlfahrern die Sicht, und niemand hat sich dafür sichtlich interessiert…vllt sollte man zukünftig über eine andere Lösung nachdenken, bzw Rockkonzerte nicht komplett auf Stühlen durchziehen, denn die Stimmung war vorn, wo niemand mehr saß sondern alle standen, am besten.

Das ist aber auch schon mein einziger Kritikpunkt, der mit diesem feinen Event, bzw. mit den Bands zu tun hat. Mick Jones (einzig verbliebenes Gründungsmitglied), Thom Gimbel & Bruce Watson leisteten sich nicht einen hörbaren Spielfehler an den Gitarren, versprühten Spiellaune pur und sind bei den etwas „härteren“ Stücken ordentlich abgegangen, interagierten aber auch pausenlos mit dem Publikum. Besonders Bruce wußte dabei zu glänzen… Jeff Pilson am Bass ließ ordentlich die Sau raus und wirkte manchmal, als spiele er um sein Leben. Auch der weiter hinten ansässige Teil Foreigners sorgte professionell ohne Ausrutscher für den keyboardlastigen Klangteppich (hier haute mit viel Spaß „in den Backen“ Michael Bluestein in die Tasten) und für den nötigen, zeitgerechten „Bumms“ (seit 2012 Chris Frazier) während am vorderen Bühnenrand Kelly Hansen die Songs intonierte, als hätte er in seinem Leben nichts anderes gemacht. Durch und durch echter Rock´n´Roller, den ich an dem Abend gern noch etwas länger erlebt hätte.

An der Setlist gab es nichts zu meckern, wurden doch soweit alle Hits gespielt die sogar Mama und Papa schon im Radio hörten, wobei dem geneigten Fan garantiert noch die eine und andere Perle gefehlt hat. Der „Dirty White Boy“ war zwar in the house, aber mir hat der „Soul Doctor“ noch gefehlt, um für mich den Abend mit dem Prädikat grenzenlos großartig abzuschließen.

Fazit: Die Band(s) haben an dem Abend alles richtig gemacht und ich kann jedem nur empfehlen, sich nochmal die Gentlemen anzusehen, denn jünger werden wir alle nicht und wer weiß, wie oft FOREIGNER noch für komplette Touren nach Europa kommen…Sie haben wieder mal,  wie so oft zuvor schon bewiesen, warum sie zur Speerspitze des AOR gehören, vllt. es sogar sind!

Nachtrag Foreigner, 03.06.2017, Mehr! Theater am Großmarkt, Hamburg:

Metalglory hatte das große Vergnügen (ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an Wizard Promotions!!!) die Show der alten Helden ein zweites Mal begutachten zu dürfen und hat für euch das Konzert in Hamburg besucht.

Herrlichstes Wetter in Hamburg lud geschätzte 2.400 Fans ein mit den beiden Bands eine große Party zu feiern. Wie auch bereits in FFM war die Location komplett bestuhlt, was also wohl den Anforderungen der Band bzw. des Managements geschuldet war. Ob das dann letztlich eine geeignte Location für ein Rockkonzert war, darf gerne angezweifelt werden. Die Black Star Riders hatten vielleicht auch deshalb anfangs einige Probleme das Publikum zu erreichen, wobei es vermutlich auch daran gelegen haben mag, dass die Band wohl nur einigen Wenigen bekannt war. Erst die Thin Lizzy Coversongs „The Boys Are Back In Town“ und „Whiskey In The Jar“ ließen die anwesenden Fans zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Scott Gorham und Co. zeigten auch hier ihre ernorme Klasse und legten eine Spielfreude an den Tag, die seines gleichen sucht.

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Um kurz nach 21:00 Uhr ging das Saallicht erneut aus und Foreigner betraten die Bühne. Agil, fit und ohne sichtliche Alterserscheinungen turnte die Band über die Bühne. Allen voran die Vorturner Kelly Hansen (was für eine Stimme!) und Ex-Dokken Bassist Jeff Pilson, die sich auf amerikanisches Posing und Entertainment verstehen, wie wohl kaum niemand sonst. Aus den Jahren zuvor war bereits bekannt, dass sich Kelly Hansen gerne einmal ins Publikum begibt, doch dass er diesmal über die Sitzreihen hinweg seinen Weg durchs Publikum vollzog, durfte in dieser Form wohl kaum erwartet werden.

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Ein Foreigner-Konzert hat letztlich auch immer etwas mit Vergangenheit zu tun, was dem größtenteils sichtlich ergrauten Publikum auch deutlich anzumerken war. Fans jenseits der sechzig waren dabei genauso anzutreffen wie Jungvolk, das noch nicht einmal geboren war als Foreigner ihr Hochphase hatte. Musik verbindet eben doch Generationen und setzt sich über gesellschaftliche Zwänge hinweg. Foreigner schafften es mit ihrer musikalischen Zeitreise durch zwei Jahrzehnte die Fans mitzureißen, zum Mitfeiern zu animieren, weshalb es auch von Anfang kaum jemanden auf seinem Sitz hielt. Die Band brannte ein „Best Of“ Programm der besonderen Art ab und wurde dabei von einem grandiosen Sound und vor allem einer würdigen Lightshow unterstützt, die endlich einmal nicht aus LEDs bestand, sondern noch mit echtem Licht eine tolle Atmosphäre auf die Bühne zauberte. Irgendjemanden der beteiligten Musiker an diesem Abend besonders hervorzuheben würde der Gesamtleistung der Band nicht gerecht werden. Lediglich Ur-Mitglied und Gründer Mick Jones wirkte angesichts seines Alters von 72 Lenzen nicht ganz so fit wie seine Mitstreiter, was aber verständlich ist und die Leistung keineswegs schmälern soll. So war es eine Zeitreise zurück bis zum ersten Album und reichte bis zum Überhit „I Want To Know What Love Is“. Gerade dieser, ihr größter Hit überhaupt, wurde von Kelly Hansen mit der Botschaft angekündigt, dass sich alle Fans in den Arm nehmen sollen, egal wer neben einem steht. Musik verbindet. Das war dann auch das Credo des Abends und am Ende waren nur glückliche Gesichter zu sehen. Selbst über die reine Nettospielzeit von knapp 90 Minuten inkl. Zugaben waren keine negativen Stimmen zu vernehmen und so strömten die 2.400 dann hinaus in die herrliche Hamburger Abendluft, aufgeputscht von Erinnerungen, zeitlosen Songs und Emotionen. (Verfasser: Christoph Speidel)

Setlist:

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FOREIGNER (actual) Line-Up:

Mick Jones – Lead Guitar;
Kelly Hansen – Lead Vocals;
Jeff Pilson – Bass;
Thom Gimbel – Flute, Rhythm Guitar, Saxophone;
Michael Bluestein – Keys;
Bruce Watson – Lead Guitar;
Chris Frazier – Drums

FOREIGNER im Internet:

https://www.facebook.com/Foreigner/

http://www.foreigneronline.com/

 

 

(all pictures without my marks are taken from the official fb site / foreigner! Thank you! And thanks to the promotion-lady from Wizzard Promotion. I wish every people in promotion will be so friendly and helpful!)