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Fish „Farewell Tour – Road to the Isles 2024“, 12.11.2024, Capitol Hannover

Noch eine Tour, eine letzte Tour, ein letztes Abenteuer mit Freunden wie im Film R.E.D. mit Bruce Willis, John

Fish „Farewell Tour – Road to the Isles 2024“, 12.11.2024, Capitol Hannover

Noch eine Tour, eine letzte Tour, ein letztes Abenteuer mit Freunden wie im Film R.E.D. mit Bruce Willis, John Malkovich, Helen Mirren und Morgan Freeman soll diese Abschiedstour sein. Eine Tour mit einer Best-Of-Besetzung von Musikern aus seiner gesamten Live-Karriere.

Der Abend beginnt mit tosendem Beifall bei seinem Betreten der Bühne – Gänsehaut – was für ein charismatischer toller Musiker und Mensch. Dieser große Mann steht da auf der Bühne, mit einer unfassbaren Präsenz – so unaufgeregt und trotzdem so geheimnisvoll. Beim zweiten Song „Credo“ singt gefühlt der ganze Saal jedes Wort mit und es entsteht eine eindrucksvoll berührende Atmosphäre – stellenweise so intim wie ein recht groß gewordenes Wohnzimmerkonzert.

Als Fish die Handys im Publikum sieht betont er, dass das Publikum das Konzert genießen und NICHT alles filmen und fotografieren soll. Er sagt: „Nehmt das Handy runter und genießt die Show! Du bekommst auf dem kleinen Bildschirm nichts mit und wenn du zu Hause bist denkst du – was, das war alles?“ Danach sieht man kaum noch Handys und es ist fast wie früher als es nur die Kameras der Fotografen und Feuerzeuge gab.

Seine Affinität zu Deutschland besteht schon lange, seine Frau Simone ist Deutsche und auch die deutsche Sprache fasziniert ihn. Es ist schon ein Erlebnis, wenn ein Schotte inbrünstig die Worte „manchmal“, „Zeitgeist“ oder „Weltschmerz“ betont. Zu „Weltschmerz“, welches auch der Titel (und Song) seines letzten 2020 veröffentlichten Albums ist, geht sein emotionaler Appell an alle Anwesenden, dass die kommende Wahl wichtiger denn je sei, denn Europa muss noch enger zusammenrücken, gerade nach dem was in Amerika passiert ist…

Es folgen das wunderschöne Duett „Just Good Friends“ mit der großartigen Sängerin Elisabeth Troy Antwi und das Liebeslied „Cliche“. Bei dem mehrteiligen Song „The Plague Of Ghosts“ holt Fish das Publikum wie bei einer Geschichte ab und führt es (untermalt von der Leinwand) durch die Handlung. Einzigartig wie er es schafft, dass man gebannt zuhört und zusieht und dabei Raum und Zeit vergisst. Im letzten Teil des Songs stellt er die Band vor, einen nach dem anderen, der dann jeweils die Bühne verlässt…bis das Publikum nur noch mit ihm singt und selbst dann nicht aufhört als er selbst die Bühne verlässt – „Make It Happen“ singen alle zusammen – minutenlang – ein weiterer Gänsehautmoment!

Nach „A Gentleman‘s Excuse Me“ folgen noch 3 Marillion Songs – unter anderem die Hymne „Kayleigh“ und er verabschiedet sich mit „The Company“ – nach knapp 40 Jahren schwingt die Wehmut mit und er ist sichtlich gerührt und entlässt das Publikum nach einem unvergessenen Abend. Er sagt über sich: „Ich bin kein Sänger, der Songs schreibt, sondern ein Autor, der singt“ – ein wahrhaft großartiger!

Setlist: 
Vigil
Credo
Big Wedge
Pipeline
Shadowplay
Weltschmerz
A Feast of Consequences
Just Good Friends
Cliché
Incubus
Plague of Ghosts, Part 1: Old Haunts
Plague of Ghosts, Part 2: Digging Deep
Plague of Ghosts, Part 3: Chocolate Frogs
Plague of Ghosts, Part 4: Waving at Stars
Plague of Ghosts, Part 5: Raingods Dancing
Plague of Ghosts, Part 6: Wake-up Call (Make It Happen)
Zugabe:
A Gentleman’s Excuse Me
Kayleigh
Lavender
Heart of Lothian
The Company
 

Bericht verfasst von Sandra Barclay!

Mehr Bilder der Show gibt es hier.