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ESKIMO CALLBOY – „MMXX“ (EP)

ESKIMO CALLBOY – „MMXX“ (EP)Label: Century Media RecordsLaufzeit: 21:00 minVÖ: 11.09.2020Genre: Die Könige des knallbunten HyperCore – brachial, zuckersüß,

ESKIMO CALLBOY – „MMXX“ (EP)

ESKIMO CALLBOY – „MMXX“ (EP)
Label: Century Media Records
Laufzeit: 21:00 min
VÖ: 11.09.2020
Genre: Die Könige des knallbunten HyperCore – brachial, zuckersüß, energetisch – einfach Weltklasse!

Ich hatte mir ja nach dem Weggang von Herrn Sebastian „Sushi“ Biesler ernsthafte Sorgen um die so durchgeknallte wie sympathische Rasselbande aus Castrop-Rauxel gemacht. Nun ja, mit ihrem neuen Appetithappen „MMXX“ gelingt es den Herren eindrucksvoll, meine Zweifel in dem üblichen Sturm aus Geballer, Geschrei, Süßgesang, Synthiegeblitze und Energiestürmen zu atomisieren.

ESKIMO CALLBOY haben im wahrsten Sinne des Wortes in der Nachbarschaft gewildert und mit Nico Sallach (von den aufgelösten To the Rats and Wolves) einen alten Bro als neuen Sänger verpflichtet. Dem legen sie mit „MMXX“ zum Einstand nun einen schönen roten Teppich aus: Neben drei neuen Liedern gibt es drei Neueinspielungen bekannter Songs. Herr Sallach darf sich somit ebenso gelungen in das EC-Universum einfinden wie sich die EC-Jünger an ihn gewöhnen dürfen. Das ist zunächst – abseits aller musikalischen Qualität – nicht nur ein cleverer Schachzug, sondern auch ein echter Dienst am Fan. Genau so muss das!

Aus all dem Allbekannten ragen drei Lieder für mich heraus: Da ist zunächst „Hypa Hypa“, ein echtes Gesamtkunstwerk aus Hören und Sehen. Hier wird aus einem Puzzle aus Musik, Video, Attitüde, Maskerade, Tanzerei und Knallbunterei die perfekte Vertonung guter Laune. Und dies gelingt eben nicht als bloße Scooter-zu-Tode-Reiterei, sondern als völlig eigenständiges Liedgut in typischer EC-Manier. Mochten einige vielleicht bei dem Titel und den ersten 10 Sekunden noch eine plumpe Verballhornung befürchten, sollten wir es doch bei den nicht nur begabten, sondern eben auch klugen Herren von ESKIMO CALLBOY besser wissen. Die haben eine blasse Trittbrettfahrerei des aktuell nur durch penetrant-plumpes Werbegebrüll auffallenden Hans Peter Geerdes eben nicht nötig. Die sind mittlerweile ihre eigene Marke, und damit meine ich auch den Duft, den sie seit Jahren in der deutschen Musiklandschaft hinterlassen.

Dazu gesellt sich mit „MC Thunder II“ ein echter Hit. Das ist eingängig, mitreißend, emotional, brachial, zuckersüß, das ist nichts weniger als ein verdammter Hit, der den Pit, (hoffentlich bald, Konzerte sind für Januar 2021 geplant!) zum Ausrasten bringen wird. Und zum Ende schenken uns und ihrem neuen Nico ESKIMO CALLBOY noch eine wunderhübsche Ballade, damit die jungen verliebten Menschen auf den Konzerten in den dunklen Ecken endlich auch einen musikalischen Grund zum Knutschen haben. Ach wie süß!

Fazit: ESKIMO CALLBOY klettern die Leiter des Erfolges auch mit „MMXX“ weiter unaufhörlich nach oben. Die neuen Lieder beweisen nicht nur die überragende kompositorische Klasse und die kraftstrotzende Energie der Herren, sondern sind ein schönes Geschenk für ihre Fans und ihren neuen Sänger. Das nenne ich Win-Win. ESKIMO CALLBOY sind auf ihrem Gebiet nicht nur groß, sondern in dieser Qualität und Spielfreude unangefochten die Könige des deutschen HyperCore. Meine Herren, Glückwunsch – macht ja nur weiter so! Ich freue mich schon jetzt auf das neue Album. Jawoll!

Liederliste:
1. Hypa Hypa (3:33)
2. Hate/Love (3:08)
3. MC Thunder II (Dancing Like a Ninja) (4:08)
4. Monsieur Moustache (2:55)
5. Dramaqueen (3:34)
6. Prism (3:22)

https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=75Mw8r5gW8E&feature=emb_logo


(Quelle/Copyright – Clip & Cover: CenturyMedia)