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Electric Poison (BRA) – Live Wire

Das kleine Schweizer Label Doc Gator Records wurde quasi aus einer Schnapsidee geboren. Sämtliche Gründer sind Mitglieder in der

Electric Poison (BRA) – Live Wire

Das kleine Schweizer Label Doc Gator Records wurde quasi aus einer Schnapsidee geboren. Sämtliche Gründer sind Mitglieder in der Facebook Community Heavy Metal Fans. Wenn sich ein paar Bekloppte zusammen tun, kann daraus nur etwas Großes entstehen. Neben den stets hochwertigen Releases des Labels, steht dabei natürlich der Spaß und das Entdecken neuer Talente an erster Stelle. Einer der größten Erfolge dürfte die Entdeckung der indischen Band Against Evil sein, die in enger Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Gruppe und des Labels im letzten Jahr eine Deutschlandtour absolvieren konnten. Einzig durch Spenden, Verkaufsaktionen und einem fast schon übermenschlichem Einsatz wurde diese Tour ein voller Erfolg. Doch untätig sind die Inhaber des Labels in der Zwischenzeit nicht gewesen, haben sich weltweit nach neuen frischen Talenten umgesehen und sind dabei in Brasilien auf die Traditional Metal Band Electric Poison gestossen.

Die Band wurde 2014 in Salvador gegründet und schaffte es sich durch intensive Liveauftritte einen Namen in der Metalgemeinde Brasiliens zu erspielen. Eine Single und eine EP hat die Band veröffentlicht, bevor das brasilianische Label Classic Metal Records auf die Band aufmerksam wurde und das erste Full-Length Album „Live Wire“ für den heimischen Markt veröffentlichte. Nun haben sich für Europa die Schweizer der Band angenommen und bringen das Album sowohl als CD als auch als LP in Umlauf.

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Electric Poison haben sich selbst dem klassichen Metal verschrieben und versuchen dabei die glorreiche Zeit der achtziger Jahre, als Judas Priest, Accept, Exciter oder auch Running Wild ihre Hochphase hatten, mit der Moderne zu verbinden, in der es Bands wie Night Demon, Skull Fist, Striker oder Enforcer verstehen eben jene Musik in die Jetzt-Zeit übertragen und daraus eine Herzensangelegenheit machen. Das Ergebnis lässt aufhorchen. Traditioneller Metal hat in Südamerika ohnehin schon eine lange Tradition und nirgendwo sonst sind die Fans enthusiastischer als hier. Das wirkt sich natürlich auch auf die Musik aus. Old schoolig, manchmal ein wenig rumpelnd und doch keineswegs angestaubt, knallen die 9 Songs plus Intro aus den Boxen. Geschwindigkeitsrekorde werden genauso wenig aufgestellt, wie mittels einer Ballade auf die Tränendrüse gedrückt wird. Der einzige Minuspunkt ist die englische Aussprache von Sänger Thauan Rodrigo, der aber ansonsten mit einer mächtigen Präsenz seinen Mann steht. Und spätestens beim dritten Durchlauf fällt die Aussprache auch nicht mehr weiter ins Gewicht, überzeugen doch vor allem die Songs an sich. Auch wenn der erste Eindruck noch dazu verführt das Material als wenig innovativ abzutun, entwickeln sich die Songs mehr und mehr zu kleinen Hymnen, die darüber hinaus einen hohen Mitgröhlfaktor besitzen. Hinzu kommt ein grandioses Cover-Artwork, dass den Inhalt perfekt widerspiegelt und dazu verführt zuzugreifen. Sichert euch auf jeden Fall das Vinyl, kommt doch hier das Artwork erst so richtig zur Geltung. Wenn sich dann noch einer der besten Songs des Albums erst am Ende findet, kann man nur von verdammt viel Selbstvertrauen sprechen.

Wer sich das unten stehende Video eines Liveauftritts anschaut, wird feststellen, dass der Band noch ein wenig Routine auf der Bühne fehlt, die Sicherheit vor einem Publikum aufzutreten noch nicht vorhanden ist. Doch man spürt den Einsatzwillen und die Freude am Musizieren, lässt sich anstecken und lässt darauf hoffen, dass die derzeitige Pandemiesituation endlich ein Ende findet, damit sich vielleicht auch mit den Brasilianern ähnliches wiederholen kann, wie mit Against Evil. Zu beziehen gibt es das gute Stück hier: https://www.docgator.com/

 

Fazit: Klassisch, amtlich und verdammt geil.

  1. Intro
    2. Fast Way to Hell
    3. Desert Nights
    4. Running Like a Beast
    5. You Better Hide
    6. Live Wire
    7. Burn the Town
    8. Dynamite
    9. Death Row
    10. Voices from Beyond

 

Besetzung:

Thauan Rodrigo – Vocals
Valter Musael – Guitars
Leo Kim – Guitars
Rodrigo Araújo – Bass
Renato Leal – Drums

 

Label: Doc Gator Records

VÖ: 03.04.2020

Laufzeit: 34:54 Min.

Herkunft: Brasilien

Stil: Traditional Classic Metal

Webseite: nicht vorhanden

Facebook: https://www.facebook.com/electricpois0n/

 

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