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Dave Matthews Band “Europe Tour 2024”, 05.04.2024, Swiss Life Hall, Hannover

Die Dave Matthews Band ist ein kleines Phänomen. In der Heimat, den USA, füllt die Band um den charismatischen

Dave Matthews Band “Europe Tour 2024”, 05.04.2024, Swiss Life Hall, Hannover

Die Dave Matthews Band ist ein kleines Phänomen. In der Heimat, den USA, füllt die Band um den charismatischen Namensgeber die großen Stadien, während am Freitagabend in Hannover nur 3300 Fans den Weg in die Swiss Life Hall gefunden haben. Angesichts dessen, was an diesem Abend den Anwesenden geboten wurde, ist das eigentlich schon ein kleines Trauerspiel, denn die Band hat definitiv mehr verdient. Vielleicht ist die Musik auch einfach nicht kompatibel genug für den Musikgeschmack hierzulande.

Um es gleich vorweg zu nehmen: knappe 3 Stunden gab es Musik pur. Keine Pyros, keine Flammensäulen und sehr effizient eingesetztesLicht. Dazu gab es einen fantastischen Sound, was in der Swiss Life Hall nicht immer allzu einfach ist. Von Anfang an hatte der Meister das Publikum fest im Griff, was vielleicht auch ein wenig klar war. Denn das letzte Mal, dass er in Hannover gespielt hat, ist immerhin bereits 25 Jahre her und spielte sich im Vorprogramm der Rolling Stones ab. Natürlich gab es Fans, die auch 1998 dabei waren und seitdem einem vollen Auftritt in der niedersächsichen Landesmetropole entgegen fieberten. So gab es dann auch zahlreiche Begeisterungsstürme, Zwischenrufe, die von Dave auch teilweise kommentiert wurden.

Seine Band hielt sich erwartungsgemäß im Hintergrund, trat aber vor allem bei den ausgedehnten Instrumentalpassagen erfreulich in den Vordergrund, während der Meister selbst die Bühne frei machte und sich aus dem Scheinwerferlicht begab, welches er seinen Mitmusikern gönnte. Eine mehr als große Geste, die Wertschätzung und Anerkennung ausdrückt.

Die Songs des eigentlichen Sets waren, wie man es von der Band kennt, meist mehr als 5 Minuten lang, waren verspielt und teilweise beeindruckend mit den Instrumentalpassagen in die Länge gedehnt. Doch immer wieder stand der eindringliche Gesang von Dave Matthews im Vordergrund, der von zart bis hart das komplette Programm seinen Fans präsentierte. Man merkte der Band den Spaß an, endlich einmal wieder ihr Können und ihre Leidenschaft auch nach Europa tragen zu dürfen, das ansonsten ja eher stiefmütterlich, aus bekannten Gründen natürlich, behandelt wird. Wer aber das große Glück hatte an diesem Abend der Band beiwohnen zu dürfen, bekam das volle Programm, wobei die Spannung noch weiter erhöht wurde, da die Band ein komplett anderes Programm spielte, als noch einen Abend zuvor in Köln.

Das Publikum war erfreulicherweise sehr gemischt, was so vielleicht nicht unbedingt zu erwarten war und es mischte sich alt mit jung jeglichen Geschlechts. Als sich dann nach knapp 3 Stunden die Türen zum Ausgang öffneten, konnte man in mehr als erfreute Gesichter schauen, die wohl allesamt einer nächsten Tour entgegenfiebern. Und vielleicht klappt es dann ja auch mit ein paar mehr Zuschauern. Verdient hat es die Band auf jeden Fall. Wer sich diese fulminante Band einmal selbst anschaue möchte, sich von der ausgewiesenen Qualität selbst überzeugen will, hat am 14.04. noch die Gelegenheit in Berlin.


Setlist:

One Sweet World

Can’t Stop

Virginia In The Rain

Madman’s Eyes

Looking For A Vein

So Much To Say

Anyone Seen The Bridge

Too Much

Walk Around The Moon

So Damn Lucky

Break Free

You Might Die Trying

Don‘t Drink The Water

Lying in The Hands Of God

You And Me

Jimi Thing

Brick House

Shake Me Like A Monkey

Zugaben

Rye Whiskey

Grey Street

 

Mehr Bilder der Show findet ihr hier.