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CYPRESS HILL (USA) Back In Black

1988 gründete sich in Los Angeles die Hip Hop Gruppe Cypress Hill. Die beiden Rapper B-Real und Sen Dog

CYPRESS HILL (USA) Back In Black

1988 gründete sich in Los Angeles die Hip Hop Gruppe Cypress Hill. Die beiden Rapper B-Real und Sen Dog sowie DJ Muggs und Percussionist Eric Bobo (der sich zuvor seine Sporen bei den auch famosen Beastie Boys verdiente), vertreten einen recht oldschooligen Style des Hip Hop mit diversen Querverweisen auf Reggae, wobei das letzte Album „Elephants On Acid“ (2018) recht experimentell ausfiel und besonders Fans der ersten Stunden leicht verschreckte. Textlich rappen die Herren für und gegen alles, was eigentlich sein, bzw. nicht sein sollte. Das darf gern mal über die Qualität und Kultur des Kiffens sein, das sind aber auch die wirklich düsteren Themen des Lebens um Politik, Korruption, Armut und anderen unnötigen gesellschaftlichen Problemen. Aus meiner Sicht hatte die Band ihre Hochphase mit Hits am laufenden Band in den 90ern und 2000ern, wobei es auch in den letzten 10-15 Jahren nicht wirklich leise, aber irgendwie anders wurde. Cypress Hill pfleg(t)en auch kein Beverly Hills Ghetto Edel-Gangster Image, wie die meisten bekannten Rapper der heutigen Zeit. Es gab ass-kickin´ pumpenden Bass und ehrliche Ansagen, die auch ausgelebt wurden, ohne dafür auf einem Stuhl gegrillt werden zu müssen. Ein weiteres markantes Merkmal sind wohl die nasalen Vocals von B-Real, die immer wieder durch das energische Geraune von Sen Dog unterstützt werden. Die Süd-Kalifornier genießen hohes Ansehen bei den Hispanics, denn sie besingen das Leben nicht nur – sie kennen und leben es. Der „Zypressenhügel“ ist ein echter Megaseller geworden, ohne sich durch dumme Sprüche, Gossip und (Fake-)Hochzeiten profilieren zu müssen. Sie sind immer gern gesehene Gäste auf Events wie dem Lollapalooza, durften in Woodstock II auf die Bühne und irgendwie machen viele Musiker (und auch die Simpsons) aus allen Bereichen gern gemeinsame Sache mit den Rappern. Cypress Hill waren die ersten lateinamerikanischen Rapper, die in den USA Mehrfach-Platinstatus erreichten.

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Mit „Back In Black“ erschien nun Album Nummer 10, und die Anti-Bling-Bling-Protz Hip Hop Bewegung nimmt erneut volle Fahrt auf. Cypress Hill tun das, was sie am besten ohne Umschweife können: Laut und in bester Oldschool Manier, düster gegen aktuelle Problematiken rappen und ordentlich die Booties shaken lassen. Die Titelwahl ist gewagt, erschien doch das AC/DC Comebackalbum nach dem Tod von Bon Scott unter dem Titel und avancierte zur weltweit zweit-meistverkauften Scheibe. Sehen Cypress Hill ihre Nummer 10 auch als eine Art Comeback? Ich sehe es eher als eine kleine Kurkorrektur in Richtung Rückbesinnung, denn die Band war nie weg. Wie auch immer, die Songs sprechen Bände, und die sind nicht vollgekritzelt mit Geschichten über die letzte Grasmischung, die letzte Lieferung Koks, über Sexarbeiterinnen und noch protzigeren Autos mit Svarovksisteinen im Katalysator.

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Cypress Hill sprechen über die Dinge, über die gesprochen werden MUSS! Der Opener „Takeover“ gibt deutlich vor, wohin die Reise geht. In „Open Ya Mind“ setzt man sich heute eher mit den sozialpolitischen Aspekten auseinander, die u.a. das Kiffen mit sich bringen, anstatt einfach nur loszupoltern, wie geil doch jetzt ´ne fette Bong wäre. „Come With Me“ klingt in meinen Ohren nach einer leicht Funk-angehauchten Huldigung an 2-Pac (Tupac Shakur, erschossen 1996), während man in „By Bye“ gemeinsam mit dem L.A. Rapper Dizzy Wright das volle Pfund an Polizeisirenensamples auffährt, um derbe und erschreckend auf die übelsten Mißstände aufmerksam zu machen, denen vielen sog. Randgruppen in den US of A überall hart entgegenschlagen. Armut, Rassismus, und und und… Dieser Song ist Politik pur und leider auch aktuell wie eh und je.

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Fazit: „Back In Black“ ist eine der authentischsten Westcoast Hip Hop Scheiben der letzten Jahre einer Rap Bewegung, die seit über 3,5 Dekaden erfolgreich besteht. Aus den College-Radios in die große weite Welt getragen, wissen Cypress Hill genau wovon sie sprechen und rappen. Mit dem kleinen Schritt zurück im Sound waren sie gut beraten, nie klangen die Kalifornier zwischendurch mehr nach 90ern als heute.

Wer sich gern mal das Gehör zwischendurch von sehr gut inszenierten oldschooligem Hip Hop vermöbeln lässt, der ist mit dem Album bestens bedient.

Laut meiner letzten Info, erschien das gute Stück wohl auch auf Vinyl mit einem mir unbekannten Bonustrack.

Tracks:

  1. Takeover
  2. Open Ya Mind
  3. Certified (Feat. Demrick)
  4. Bye Bye (Feat. Dizzy Wright)
  5. Come With Me
  6. The Original
  7. Hit ‚em
  8. Break Of Dawn
  9. Champion Sound
  10. The Ride

Spielzeit: 33:02 Min.

Line-Up:

B-Real – Rapper

Sen Dog – Rapper

DJ Muggs – Samples

Eric Bobo – Percussions

Herkunft: USA

VÖ: 18-03-2022 (bereits erschienen)

Label: MNRK / BMG

Genre: Hip Hop, Rap

Internet:

FB – https://www.facebook.com/cypresshill/

HP – https://cypresshill.com/

Youtube:

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