Bericht: Jutta Weinhold & Velvet Viper „Das Abschiedskonzert“, Beatbox Hannover, 25.10.2025
Das war es nun also. Jutta Weinholds letztes Konzert in ihrer zweiten Heimat Hannover. Gleich am Anfang erzählt sie
Das war es nun also. Jutta Weinholds letztes Konzert in ihrer zweiten Heimat Hannover. Gleich am Anfang erzählt sie von der langen Verbindung, den besten Musikern, die sie hatte und die ganzen vielen Erinnerungen, die untrennbar mit der niedersächsischen Landesmetropole verbunden sind.
Die legendäre Beatbox, einst von Michel von Eye und „Fargo“ Peter Knorn gegründet, ist nicht nur Party-Location, sondern bietet seit einer gefühlten Ewigkeit Mietproberäume an, die im Bundesgebiet so ziemlich einzigartig sind. Michel kümmert sich dabei liebevoll um seine Spezis, bietet ihnen auch immer wieder eine Plattform, auf der sie sich betätigen und erproben können. Nicht umsonst zählt die Beatbox zu den begehrtesten Proberäumen Hannovers mit einer langen Warteliste.
Doch Micha war nicht immer Betreiber von Proberäumen. In einem anderen Leben war er selbst Musiker und vor allem auch Fan. Er war der Leiter des Jutta Weinhold Fanclubs und hat über die Jahre hinweg nie den Kontakt zu Jutta verloren. Auch wenn die beiden in den 80ern musikalisch getrennte Wege gingen, haben sie immer wieder zusammen gefunden und so war es nur logisch, dass das Abschiedskonzert für Hannover in der Beatbox stattfinden musste.
Den Anheizer machte die Combo About2Rock, die allerdings nicht so richtig zu gefallen wussten. Musik ist und bleibt halt immer auch eine Frage des Geschmacks und meinen haben die Oldtimer mit den beiden Damen an den den Mikros nicht getroffen (und so manche Töne auch nicht). Doch Jutta und ihre Mannen stachen dann pünktlich in See und lieferten 2 Stunden ein echtes Metalbrett ab. Über die stimmlichen Qualitäten von Jutta muss man schon lange keine großen Worte mehr verlieren, gilt sie in Fankreisen doch bereits seit den 70ern zu den besten Stimmen Deutschlands. 60 Jahre plus hat sie sich der Musik verschrieben, hat mit Udo Lindenberg getourt und war im Musical „Hair“ vertreten. Mit Zed Yago und Velvet Viper hat sie deutsche Metalgeschichte geschrieben und war dabei nie müde auch ihre Vorliebe für Lyrik und die alten Dichter unters Volk zu streuen.
Gestern Abend gab sie mit ihrer Band nochmal alles, begab sich zurück in die Zeit, als die Kerle noch lange Haare hatten und die Stiefel spitz waren. Was für eine Energie die mittlerweile 78-jährige auf die Bühne bringt, ist unbeschreiblich – voller Intensität, Leidenschaft und Herzblut. Doch auch ihre seit Jahren konstante Band lieferte gnadenlos ab. Allen voran Gitarrist Holger Marx, der mit seinem treibenden und auch filigranen Spiel immer wieder die Glanzpunkte setzte, während die beiden Ausnahmemusiker Johannes Horas Möllers (Bass) und Micha Fromm (Drums) den nötigen Boden bereiteten. Dass Johannes mit seinem Spiel auch immer mal wieder zwischendurch seine Klasse beweisen konnte, zeigt die tiefe Verbundenheit und Wertschätzung, die innerhalb der Band gilt.
„Black Bone Song“ war dann zwangsläufig auch der Song mit dem größten Mitsingfaktor, war er doch damals ein kleiner Hit. Die „Tochter des fliegenden Holländers“ lief immer wieder zur Höchstform auf, sang, tanzte, holte liebe Freundinnen auf die Bühne und man spürte die immense Liebe zur Musik und die starke Verbindung zu ihren Fans. Auch wenn jeder Abend einmal zu Ende geht, war es auf jeden Fall ein ganz starker Abschied, der auch so manch verdrückte Träne zum Vorschein brachte.
Danke Jutta für all die vielen Jahre voller Inspiration, Leidenschaft und Herzblut. Wir sehen uns wieder… versprochen. Und Dir, mein lieber Michel, gebührt ebenso ein dicker Dank!









