Bericht: Herman Frank Legacy, 23.05.2025, Beatbox Hannover
Herman Frank darf man sicher als Urgestein der harten Töne bezeichnen. Der gebürtige Franke hat mit Accept Musikgeschichte geschrieben

Herman Frank darf man sicher als Urgestein der harten Töne bezeichnen. Der gebürtige Franke hat mit Accept Musikgeschichte geschrieben und mit Hazzard, Moon’doc, Sinner, Poison Sun (mit seiner FrauMartina), Iron Allies und natürlich Victory einige der besten Alben der deutschen Hardrock- und Metallandschaft (mit)komponiert und eingespielt. Auch seine Soloalben sind ganz großes Ohrenkino, auf denen seine kompositorischen Fähigkeiten mehr als deutlich zum Vorschein treten konnten. Und wenn man so lange im Musikgeschäft unterwegs ist, hat man natürlich auch eine riesige Auswahl an Songs, die teils noch nie live performt wurden.
Am Freitag war es dann soweit und Herman lud zu einem exklusiven Konzert in die legendäre Beatbox ein, die einst von Michel von Eye und „Fargo“ Peter Knorn gegründet wurde und zahlreichen Weltstars die nötigen Übungsräume zur Verfügung stellen konnte, die an diesem Abend natürlich restlos ausverkauft war. Die schlagkräftige Mannschaft bestand aus der Rhythmsection Michael Wolpers (Drums), Ingo Lühring (Bass) und Gitarrist Mike Pesin. Den Gesang teilten sich dann Martina Frank, Rick Altzi und Gianni Pontillo, die allesamt mit ihren unglaublichen Stimmen für so manche Gänsehautmomente sorgen sollten.
Was solche exklusiven Shows manchmal begleitet, sind die kleinen Pannen, die einen Abend eigentlich erst so richtig bereichern. Meine für diesen Abend geplante Hauptkamera versagte vollständig ihren Dienst, wollte sich partout nicht einschalten lassen und Herman verwehrte seine Hauptgitarre sie zu spielen. Doch irgendwie haben wir uns beide aus der Affäre gezogen, wobei die Spielfähigkeit von Herman keineswegs gelitten hat, die Qualität meiner Bilder aber schon. Doch egal…
Mit mächtig Druck startete die Band mit „Right In The Guts“, dem Titeltrack des 2012er Soloalbum, in den Abend. Was danach folgen sollte war einfach nicht von dieser Welt: 105 Minuten Streifzug durch das musikalische Schaffen von Herman Frank. Dabei muss man über die Fähigkeiten der beteiligten Akteure sicher kein Wort mehr verlieren, denn alle sind Profis und verstehen ihr Handwerk bis ins kleinste Detail.
Es war ein echtes Erlebnis so manchen Song, den man teilweise schon seit einer Ewigkeit kennt, mit einem anderen Gesang zu hören und festzustellen, dass wirklich jeder Song gepasst hat. Besonders die alten Accept-Songs, die sicher für jeden Sänger eine Herausforderung darstellen, kamen präzise auf den Punkt und zu keiner Sekunde vermisste man den Gesang von Udo Dirkschneider. Respekt an Alle! So manche Überraschung war natürlich auch im Set zu finden, wie z.B. Songs von Moon’Doc, die ich persönlich noch nie live erleben durfte und selbst das kurze Projekt mit Panzer mit Schmier durfte an diesem Abend die Luft der Beatbox atmen. Was für ein Erlebnis!
Der anfängliche Druck, der auf der Band und vor allem Herman lag, war mit dem Einstieg wie weggeblasen und keinerlei Stress oder Anspannung waren zu spüren, was seitens des Publikums auch mit wahren Begeisterungsstürmen goutiert wurde. In dieser Form ist die Band eine echte Macht, die verdammt viel Spaß versprüht. Vor allem das Menschliche, die Nähe zu den Fans und die Professionalität, mit der die Band agiert, ist eine echte Bereicherung und kann jedem Fan nur sehr ans Herz gelegt werden. Also Leute, wenn ihr endlich mal wieder eine Show erleben wollt, die euch Tränen der Freude in die Augen treibt, lasst euch das nicht entgehen. Folgt also Herman Frank Legacy und verpasst so nicht einen unglaublich großen Abend.
Danke, dass ich das erleben durfte.
Setlist:
Right In Your Guts
Welcome To The Show
Burning
Rolling Thunder
Can’t Take It
Are You Ready
Venom
Destroyers Of The Night
Temples Of Gold
Teutonic Order
Fallen Angel
Instrumental Herman
Restless And Wild
Panzer
Balls To The Wall
Welcome To Hell
On The Loose
Checks In The Mail
Mehr Bilder des Abends sind hier zu finden.