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Bericht – die zweite Meinung: Uriah Heep „The Magician’s Farewell Tour“, Support April Wine, Special Guest Heavy Pettin, Capitol Hannover, 03.11.2025

Eine zweite Meinung zu einem Konzert haben wir noch nie gemacht und doch möchten wir euch den Bericht meines

Bericht – die zweite Meinung: Uriah Heep „The Magician’s Farewell Tour“, Support April Wine, Special Guest Heavy Pettin, Capitol Hannover, 03.11.2025

Eine zweite Meinung zu einem Konzert haben wir noch nie gemacht und doch möchten wir euch den Bericht meines lieben Freundes und Begleiters, der krankheitsbedingt seine Worte erst jetzt in Stein meißeln konnte, auf keinen Fall vorenthalten. Danke Dir lieber Guido!:

Ein Abend voller Rockgeschichte!

Ein Beweis dafür, dass Classic-Rock auch nach vielen Jahrzehnten seiner Blütezeit nichts von seiner Energie verloren hat.

Bevor Uriah Heep die Bühne mit der ihr eigenen Magie betraten, sorgten gleich zwei legendäre Namen für artgerechtes Aufwärmfeuer.

Heavy Pettin aus Schottland sowie April Wine aus Kanada.

Heavy Pettin eröffneten die Rock-Party mit einem Set, das sofort zeigte, wo ihre Wurzeln liegen.

Harter, melodischer Rock mit deutlichem 80er-Jahre-Flair. Frontman Steve Hayman präsentierte sich mit der Attitüde eines jungen David Lee Roth: Energiegeladen, charmant überheblich und stets auf der Kippe zwischen Rock’n Roll-Pose und ehrlicher Begeisterung. Die Band zeigte sich spielfreudig und harmonisch, besonders die Backing-Vocals fielen positiv auf und gaben den Refrains Druck und Farbe. Schade fand ich, dass das Schlagzeug aus meiner Sicht stellenweise etwas zahm wirkte. Der Druck aus dem „Maschinenraum“, der den Songs das letzte Quäntchen an Durchschlagskraft verliehen hätte, fehlte mir. Trotzdem ein gelungener Auftakt, der Bock auf mehr machte.

April Wine setzten anschließend eine ganz andere Duftmarke.

Die kanadischen Rockveteranen boten ein Set, das von eingängigen Kompositionen, kraftvollen Gitarrenriffs und einem druckvollen Schlagzeug getragen wurde. Besonders überzeugend war für mich der Leadgesang. Klar, intensiv und perfekt abgestimmt mit den Backings.

Songauswahl, sowie ein satter und ausgewogener Sound zeigte eindrucksvoll, dass April Wine auch nach all den Jahren nichts von ihre Spielfreude und Bühnenpräsenz eingebüßt haben.

Für mich ein echtes Highlight, das den Übergang zu Uriah Heep nahtlos und würdig gestaltete.

Dann betraten Uriah Heep die Bühne und das voll besetzte Capitol stand Kopf.

Sänger Bernie Shaw war vom ersten Moment an bestens aufgelegt, suchte sofort die Verbindung zum Publikum und führte mit Charme und Energie durch ein Set, das sich für mich wie eine musikalische Zeitreise durch die Bandgeschichte anfühlte; von aktuellen Songs bis hin zu den unsterblichen Klassikern wie Gipsy Queen und der Dame in schwarz.

Der Sound war kraftvoll und klar, die Spielfreude der gesamten Band ansteckend. Man spürte förmlich, wie der Spaß und Energie von der Bühne direkt ins begeisterte Publikum übersprang.

Gitarrist Mick Box brillierte mit einem, für meinen Geschmack etwas zu langem aber eindrucksvollen Solo, das von Russel Gilbrooks unglaublichem Schlagzeugspiel getragen wurde. Er hämmerte auch an diesem Abend mit einer Intensität und Hingabe, als gäbe es kein morgen.

Für mich war es ein unfassbar starkes, wenn auch gefühlt etwas kurzes Konzert.

Uriah Heep haben erneut unter Beweis gestellt, dass hier Alter keine auschlaggebende Rolle spielt, sondern sich klar der Virituosität und echter Leidenschaft unterordnet.

Guido (Drummer bei MOTORBLOCK)

Mehr Bilder des Abends gibt es hier