ASINHELL, Endseeker in Hamburg, Uebel & Gefährlich am 02.06.2024
Es ist wahrgeworden, das neue Projekt AsInHell von Michael Poulsen stand tatsächlich LIVE ON STAGE – – und performte

Es ist wahrgeworden, das neue Projekt AsInHell von Michael Poulsen stand tatsächlich LIVE ON STAGE – – und performte saugeil!!!
Es darf also mehr als nur ein „aus-der-Laune-heraus-gewordenes“ Nebenprojekt gewertet werden, was allemal die „härteren“ Fans von Volbeat sowie Morgoth und Co. freuen wird – und einige mehr darüber hinaus. Denn, genau diese Klientel hat sich im fast ausverkauften Uebel & Gefährlich in St. Pauli sehen lassen. Zumal es der erste Auftritt dieser ASINHELL-Konstellation auf deutschem Boden war, nachdem sie sich zwei Tage zuvor in der Hauptstadt Dänemarks einem Publikum vorgestellt hatten.
Als Opener gab es keine Geringeren als die Lokalmatadoren von ENDSEEKER, die von der ersten Minute an genau das machten was sie am besten können: DEATH METAL!
Fetter Sound, Gitarren klar, Bass druckvoll und dazu die krassen Vocals von Lenny, die sich am heutigen Tage mehr einem (Cannibal) Corpsegrinder näherten, als es vielleicht sonst auf den Alben der Hamburger vorkommen mag. Daher war ihr allgemeiner Stil-Mix aus Entombed, Dismember und Cannibal Corpse jedem im Saal geheuer, unabhängig davon, dass sie auf heimischen Boden durchaus leichtes Spiel hatten.
So kam es auch mal zu einem „kleineren“ & kurzen Circle-Pits, was Lenny auch als Aufnahme mit seinem Handy festzuhalten wusste. Problematisch war es bloß, da er seinen Gehörschutz verloren hatte – und die Lautstärke war an diesem Abend durchaus grenzwertig; denn selbst mit Gehörschutz meinte man, es sei viel zu laut. Doch Lenny passte dieses „Manko“ vor einem heilenden Track wie „CURE“ anzukündigen. Bevor es danach auch mal ein Problem mit dem Mikro gegeben hatte. Aber schlimm war es nicht, denn die Band spielte ohne Weiteres ihr Set und Lenny probierte zwei weitere Mikros während des Tracks aus.
Immer wieder mal ein Spruch, eine Anekdote oder einfach nur fettes Brett direkt in die Magengrube.
Wie ein Headliner agierten sie dennoch nicht, vielleicht auch aus Respekt vor denen, die eben danach die Bühne betreten würden. Auch Marc Grewe ließ es sich nicht nehmen Endseeker unter die Lupe zu nehmen. Die Frage, ob sich das Publikum auf ASINHELL freuen würde, wurde mit einem kurzen „Painkiller“-Drums-Einsatz begleitet, bevor schlussendlich „The Harvest“ & „Possessed by the Flame“ das Ende der gut 45minütigen Show eingeläutet; um danach sich am Merchstand mit den Fans auszutauschen und etliche Autogramme zu geben.
Tracklist Endseeker in Hamburg:
(Track/Album)
Into the Fire „Flesh Hammer Prophecy“
Terror „Global Worming“
Merciless Tide „Mount Carcass“
Global Worming „Global Worming“
Cure „The Harvest“
Violence is Gold „Global Worming“
Hell is Here „Global Worming“
Count the Dead „Mount Carcass“
The Harvest „The Harvest“
Possessed by the Flame „Flesh Hammer Prophecy“
Vollgas, voll auf die Zwölf ging es weiter nach dem „düsteren“ Intro – mit dem Headliner: AsInHell !!!
Auf den Punkt; ein gut eingestellter, abgemischter Sound der Instrumente als auch für´s Mikro, allerdings war es die Show über einiges viel zu laut. Dennoch, klar, druckvoll und volle Breitseite.
Auch die Lichtshow war zwar dezent, dabei auf überwiegend blau & rot ausgerichtet, aber passte gut zu den harten, melodischen (Old-School-)Death Metal-Tracks.
Was (positiv) überraschte, die Band um Michael (Gitarre), Marc (Vocals), Flemming an der Gitarre, Jacob am Bass und Morten am Schlagzeug wirkte wie ein einwandfrei eingespieltes Team, als ob sie schon seit Ewigkeiten zusammen auf der Bühne agiert hätten. Es funktionierte einfach; sowohl das Zusammenspiel, das Acting, aber auch auch der Spaß an der Sache war ihnen deutlich anzumerken.
Marc ließ es sich natürlich nicht nehmen das Publikum an sich zu reißen, mit einigen Sprüchen, Ideen und Anekdoten zwischen den Tracks, obwohl es keine echten Verschnaufpausen gegeben hat.
Anekdoten wie u.a. Marc wäre ja schon lange nicht mehr in Hamburg gewesen, privat zwar schon, aber nicht als Band mit einem Auftritt; daher sei dies ein besonderer Abend, oder dass nun Urlaubszeit beginne, woraufhin „Holiday“ auf „Island of Dead Men“ ein passender Track wäre – abzufeiern.
Kurz vor Ende des Gig wurde die Band durch Marc vorgestellt; – Ausnahme: sein Name wurde nicht erwähnt. Viele dachten, als sich Michael Poulsen zum ersten Mal in der Show (nach dem Titeltrack des Debütalbums, Setlist unten) dem Mikro näherte, dass er eben jenen Kollegen (Vocals-Legende des Death Metal) vorstellen würde, aber mehr als sein Volbeat-lastiges „Meeee…mooo…ry“ gab es nicht: Lacher auf der Bühne und im Publikum folgten.
Neben den gesamten neun Tracks des Debütalbums (um die 40 Minuten!) gab es auch besondere Huldigungen mit Songs auf Bands vergangener Tage. Zum einem den gewaltigen Klassiker „The IVth Crusade“ von Bolt Thrower und zum anderen Chuck Schuldiners „Leprosy“; es war, fühlte sich an wie eine Zeitreise – und dabei wurden die Tracks so genial dargeboten, dass man nicht wahrhaben wollte, dass die Show bald zu Ende sei.
Doch bevor die Show mit dem Opener des Albums abgerundet wurde, gab es ein weiteres Death-Metal-Medley; schließlich mussten die knapp 70-Minuten-Spielzeit gefüllt werden.
ASINHELL – ist eine geile Liveband. Und gerade in den kleineren Clubs kommt das auch so an, wie es im Death Metal auch sein soll. Ob diese besondere Wirkung sich auf einer Festival-Open-Air-Bühne derart vermitteln, übertragen lässt muss sich zeigen. Aber die Szene wird durch dieses neue Bandprojekt enorm bereichert – und das nicht bloß, weil hier bekannte Szenegrößen agieren, weil sie eben genau wissen, wie Songs funktionieren können und müssen.
Es wäre sehr zu begrüßen, dass AsInHell sich des Öfteren auf eine Tour und ins Studio begeben; muss nicht jedes Jahr aufs neue sein, aber…
Tracklist ASINHELL in Hamburg:
Desert of Doom
Trophies
Pyromantic Scryer
Island of Dead Men
Inner Sancticide
The Ultimate Sin
The IVth Crusade
Wolfpack Laws
Impii Hora
Leprosy
2-Track-Medley
Fall of the Loyal Warrior
Die weiteren Daten der Europa-Tour 2024 in Deutschland:
10. Juni – München
18. Juni – Berlin
19. Juni – Frankfurt/Main
24. Juni – Essen
Quelle & © der Tourdaten: MetalBlade.de / © der Live-Bilder: Metalglory.com (Arthur)