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ANZILLU – „Ex Nihilo“

Meine Fresse! Was für ein brachiales Brett! Was die finnischen Neulinge ANZILLU mit ihrem Debüt „Ex Nihilo“ aus dem

ANZILLU – „Ex Nihilo“

ANZILLU – „Ex Nihilo“

Genre: Fettester Thrash Metal der Extraklasse!

Meine Fresse! Was für ein brachiales Brett! Was die finnischen Neulinge ANZILLU mit ihrem Debüt „Ex Nihilo“ aus dem Nichts (genau das bedeutet der Titel) abliefern, das ist ganz große Thrashkunst. Und katapultiert die Herren ex nihilo mitten hinein in die internationale Speerspitze des Thrash. Schon der Beginn „Needles (On My Nerves)“ erinnert in seiner zwingenden Eingängigkeit und seinem unbarmherzigen Voranpreschen an solche Granden wie Holy Moses, Hatesphere, The Haunted, Legion of The Damned oder Dew-Scented (R.I.P.).

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ANZILLU sind nicht nur handwerklich state oft the art, sondern vor allem gute Komponisten. Grundlage der Songs sind fette, eingängige Riffs, die in jederzeit nachvollziehbare Strukturen eingebettet werden. Bei aller Hingabe an die genreüblichen Trademarks mangelt es außerdem nicht an Abwechslung. Neben reinen Hassgranaten wie dem zwischen fiesen Blastbeats und einem stoischen Monstergrove pendelnden „Mental Graveyard“ sowie der knochentrockenen Abrissbirne „Vulture“ wird viel Wert gelegt auf walzende Rhythmen und massives Midtempo, und ja, auch auf eingängige Melodien. Wie gut die Herren das können, beweisen Songs wie „Disordia“ und „Splinter in the Mind’s Eye“, die in ihrer Melodieführung und superben Gitarrenarbeit sowie Stimmartikulation an neuere Kreator erinnern, vor allem aber „Trumpets of War, der nichts weniger ist als ein echter Genrehit. Und sowieso: Der gute Herr Teemu Kemppainen sieht zwar mit seiner blonden Wuschelmähne und seinem spitzbübischen, rundlichen Gesicht aus wie der freundliche Nachbarsjunge, aber wehe, wenn er sein Organ auspackt. Denn aus dieser finnischen Kehle kommt ein dermaßen aggressives Wutgebrüll, dass es sich gewaschen hat. Das ist die pure Energie und gibt der Musik nochmal einen richtigen Tritt in den Thrashass. Herrlich. Unbedingt hervorzuheben ist auch die Weltklasseleistung am Schlagzeug. Was der für die Aufnahmen verantwortliche Tino Jäntti hier abliefert, ist eben nicht nur Highspeedgeknüppel, sondern bei aller Geschwindigkeit innovativ, songdienlich und vor allem eines: Arschtight!

Fazit: ANZILLU legen mit „Ex Nihilo“ ein Debüt vor, dass den Thrash hochleben lässt. Das ist ein Meisterwerk des brutalen Thrash, roh, authentisch, aggressiv und auf höchstem Energielevel. Ich kann mich einfach nicht satthören an diesem mit Melodien durchsetzten Geballer. Ganz einfach: Pflichtkauf in Sachen Thrash!

P.S. Und bitte nicht vom billigen und lieblos an irgendeinem PC zusammengeschusterten Cover abschrecken lassen!

Liederliste:

  1. Needles (On My Nerves) (3:45)
  2. Mental Graveyard (4:02)
  3. Trumpets of War (4:14)
  4. The Cleansing Flame (3:27)
  5. Discordia (4:51)
  6. Dauntless (4:04)
  7. Splinter in the Mind’s Eye (4:44)
  8. Vulture (2:25)
  9. Ex Nihilo (8:27)

Label: M-Theory Audio

Laufzeit: 39:59 min

VÖ: 27.01.2023

Quelle & © Bilder/Info/Clips: M-Theory Audio, Anzillu