Ali Farka Touré (Mali) – Voyageur
Der 2006 an Knochenkrebs verstorbene „Bluesman of Africa“ hat mit seinem einzigartigen Stil eine ganze Szene geprägt und dabei

Der 2006 an Knochenkrebs verstorbene „Bluesman of Africa“ hat mit seinem einzigartigen Stil eine ganze Szene geprägt und dabei unter anderem dem Desert Blues Tür und Tor geöffnet. Der aus Mali stammende Musiker hat im Laufe seiner Karriere unzählige Alben veröffentlicht und bei anderen Künstlern mitgewirkt. „Voyageur“ ist das erste Album, das nach seinem posthum im Jahr 2010 ausgezeichneten Album „Ali & Toumani“ erscheint.
Wer sich mit Desert Blues beschäftigt, Tinariwen z.B. kennt, weiß um die Einzigartigkeit der afrikanischen Kultur des Blues. Die im Laufe von 15 Jahren zum Teil spontan auf der Straße und im Studio zwischen den Sessions für andere Alben aufgenommenen Songs auf „Voyageur“ hatten für Ali allesamt eine immens große persönliche Bedeutung. Sie spiegeln nicht nur sein leidenschaftliches Engagement für die Kreativität, sondern auch die kulturelle Vielfalt seiner Heimat wider. Sie sind Ausdruck für ein Leben, das er als Reisender – als ‚Voyageur‘ – zwischen den Bühnen in der Wüste von Timbuktu, den Studios von West Hollywood, den Konzertsälen von London und Tokio und den winzigen Dörfern am malischen Flussufer verbracht hat, wo natürlich jeder einzelne wusste, wer Ali war. Das Album wurde von Nick Gold (World Circuit) zusammen mit Alis Sohn Vieux Farka Touré produziert und enthält auch drei Tracks, in denen die malische Sängerin und dortiger Superstar Oumou Sangaré zu hören ist. Neun Songs, die das Album ausmachen, mögen vielleicht wenig klingen. Doch in jedem Song ist diese Einzigartigkeit, die Leidenschaft zu spüren und natürlich zu hören. Es ist vor allem die leicht hypnotisch wirkende Gitarre, die Ali so eindrucksvoll zu spielen verstand und oben drüben sitzt dieser leicht einlullend wirkende Gesang, der zur Musik passt, wie die bekannte Faust aufs Auge. Vielleicht mag uns diese Art der Musik fremd erscheinen, vielleicht braucht der Hörer Zeit sich einzulassen. Hat man diese Hürde aber einmal genommen, erliegt man der Faszination Ali Farka Tourés, der weltweit schmerzlich vermisst wird, hat er doch mit Größen wie Ry Cooder oder Kora-Meister Toumani Diabaté zusammen gearbeitet. Nicht umsonst wird er von Robert Plant verehrt oder hat Matthew McConaughey in dem Film „Wolf of Wall Street“ (Restaurant Szene) zu einer Glanzleistung inspiriert. So kann Ali Farka Touré auch 17 Jahre nach seinem Tod noch immer Menschen beeinflussen, was für seine Stellung in der Musikwelt mehr als deutlich spricht. Das Album erscheint parallel auch als Vinyl, wo die Musik vielleicht sogar noch etwas mehr Wärme und organischen Tiefgang vermittelt.
Fazit: Ein Kunstwerk, das Songs aus einer Phase von ca. 15 Jahren enthält.
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Safari
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Malahani
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Sambadio (Acoustic)
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Banolobourou (feat. Oumou Sangaré)
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Chèrie (feat. Oumou Sangaré)
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Kenouna
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Sadjona (feat. Oumou Sangaré)
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Sambadio (Electric)
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Kombo Galia
Label: World Circuit Records/BMG
VÖ: 10.03.2023
Laufzeit: 43:54 Min.
Herkunft: Mali
Stil: Modern Metal
Webseite: https://www.alifarkatoure.com
Facebook: https://www.facebook.com/AliFarkaToure/