BLACK OATH – „Behold The Abyss“
BLACK OATH – „Behold The Abyss“ Label: High Roller Records / Soulfood Laufzeit: 41:29 min VÖ: 16.11.2018 Genre: sich

BLACK OATH – „Behold The Abyss“
Label: High Roller Records / Soulfood
Laufzeit: 41:29 min
VÖ: 16.11.2018
Genre: sich emotional weit öffnender Doom Metal Dark Rock
Die mir bisher nie aufgefallenen italienischen BLACK OATH legen mit „Behold The Abyss“ ihr bereits viertes Album vor. Und das kann mich wirklich begeistern – und euch auch. Versprochen!
Zu hören gibt es eine Mischung Doom und Dark, die in Härtegrad und Machart zwischen Metal und Rock mäandert. Alles wirkt schwer, düster und erhaben. Die Gitarren sind tief gestimmt und schieben fette Riffs vor sich her, nachvollziehbar, getragen, entschleunigt, aber dennoch kraftvoll und massiv. Das Tempo drückt aber auch immer wieder energetisch in einem wuchtigen Midtempo voran („Behold The Abyss“, „Lilith Black Moon“). Der Gesang ist klar, warm, ausdruckstark und emotional. Vor allem aber begeistert er mit eingängigen Melodien voller trauernder Melancholie und aufwühlender Emotionalität. Herausragend zeigt sich all dies im Titelstück, das mit einer herzzerreißenden Grandiosität und seelenwärmenden Anmut glänzen kann. Das ist berührend und einfach nur wunderschön. Aber auch in den anderen Stücken gibt eingängige Refrains („Chants of Aradia“) und Momente die Dunkelheit umarmender Melancholie („Everlasting Darkness“, „Once Death Sang“). Einzigartig ist auch eine an die kraftstrotzende und gewalttätige Ästethik eines John Milius erinnernde hymnenhafte Epik („Profane Saviour“). Da schwingt vor dem inneren Auge Conan sein Schwert, um Thulsa Doom vor der als Köder an einen Felsen geketteten Prinzessin zum Kampf auf Leben und Tod zu fordern. Und einen wunderbaren Frauengesang gibt es auch noch („Once Death Sang“). Das alles wird präsentiert in einem abgerundeten warmen, transparenten und ausgewogenen Sound, der mich in einer ebenso druckvollen wie natürlichen Harmonie umkuschelt wie ein Bademantel am lodernden Kamin, das Rotweinglas mit leuchtenden Augen in der Hand haltend.
Fazit: BLACK OATH brechen mit „Behold The Abyss“ die Grenzen des Doom weit auf und wälzen sie tief hinein in einen berührenden Dark Rock. Das ist ergreifend, mitreißend, aufregend, fesselnd. Damit werden BLACK OATH nicht nur Fans von Sorcerer, Candlemass oder ihren italienischen Landsleuten Caronte erfreuen, sondern auch Liebhaber von Antimatter, Anathema und den unsterblichen Green Carnation begeistern. Ich kann nur empfehlen: Unbedingt reinhören!
Liederliste:
1. Behold the Abyss (9:14)
2. Chants of Aradia (7:19)
3. Lilith Black Moon (7:33)
4. Once Death Sang (5:05)
5. Profane Saviour (7:12)
6. Everlasting Darkness (5:06)