NEVER BACK DOWN – „Black & White“
NEVER BACK DOWN – „Black & White“ Label: Dedication Records Laufzeit: 30:59 min VÖ: 24.08.2018 Genre: verdammt fetter, schwerer,

NEVER BACK DOWN – „Black & White“
Label: Dedication Records
Laufzeit: 30:59 min
VÖ: 24.08.2018
Genre: verdammt fetter, schwerer, grooviger Hardcore mit melodischen Anteilen
NEVER BACK DOWN legen mit „Black & White“ nach zwei Eigenveröffentlichungen nunmehr ihr Labeldebüt über Dedication Records vor. Und vorweg: Das ist hart, energetisch, professionell und mitreißend geraten.
Die vier Herren aus der westlichsten Ecke Deutschlands spielen Hardcore. Punkt. Der packt unbarmherzig zu und reißt Dich mit in einen breiten und tiefen Strudel aus brutal sägenden Riffs, die auf sehr tief gestimmten Gitarren im Minutentakt runtergezockt werden. Das Tempo wird immer wieder ordentlich heruntergeschraubt, so dass aus dem Strudel ein schwerer Mahlstrom wird, der Dir die Kehle zudrückt und Dich nach Luft schnappen lässt. Das alles ist verdammt fett, schwer, brutal, massiv, groovt wie Sau, ist wütend, angepisst und aggressiv. Dies ist auch und vor allem Verdienst von Herrn Mevißen, der all die Wut und den Zorn um sich herum wie ein Schwamm aufzusaugen scheint, um ihn dann mit seinem feisten und äußerst angefressenen Shouten in die Welt hinauszuspeien. Dabei wagt er sich auch gerne mal ins tiefere Growlbecken (Yeah!) und kann auch hier eindrucksvoll überzeugen. Grandios! Dazu passt der durckvolle wie mächtige Sound, der dennoch den Instrumenten und der Stimme genug Raum zur Entfaltung lässt und dieses brutale Inferno jederzeit angemessen austariert. Das ergibt dann wummernde Hardcore Eruptionen, die sich anfühlen wie monströse Brocken aus Beton, verrostetem Strahl und scharfkantigen Glassplittern („Unknown Graves“, „Anger“, „Never Enough“).
Dann lugen aber immer wieder melodische Momente um die Ecke, die das Ganze in Richtung Metalcore verschieben. Das zeigt sich mal in wunderbar melancholischen Gitarrenleads („March“, „Unlearned“, „Sparks“), mal in schick eingängigen Refrains („Black & White“, „The Scars I Wear“). Wer Referenzen sucht, bekommt sie von der Band serviert: The Ghost Inside und Nasty sind gute Wegweiser, NEVER BACK DOWN vermag aber jederzeit einen eigenen Fußabdruck in Eurem Gesicht zu hinterlassen. In einigen Elementen wirkt das auf mich allerdings etwas statisch und reißbretthaft, so werden „Black & White“ und „The Scars I Wear“ durch den urplötzlich einsetzenden arg poppigen Refrain vom T-Rex zu zahnlosen Schoßhündchen. Das sie es besser können, beweisen NEVER BACK DOWN in „Sparks“, in dem sich die Melodie auf leisen Sohlen in die Seele schleicht – vor allem aber im formidablen „March“ (Hit!), in dem sie die melodischen Anteile von Beginn an organisch in den Song einfließen lassen. So entsteht ein wunderbar emotionales und berührendes Stück Musik.
Fazit: NEVER BACK DOWN legen mit „Black & White“ ein hochklassiges Werk voller fettem, schweren, groovigen Hardcore mit melodischen Anteilen vor. Das ist aggressiv, packend und mitreißend, aber auch emitonal und berührend. Das ist hochklassig und erfrischend. Meine Herren, ganz klar: Daumen hoch! Und nun raus mit Euch auf die Bretter dieser Welt!
Liederliste:
1. Welcome To The Family (1:50)
2. Black & White (2:33)
3. Unknown Graves (3:21)
4. Unlearned (2:56)
5. March (3:35)
6. The Scars I Wear (3:06)
7. Sparks (3:11)
8. Anger (2:36)
9. Visions (3:29)
10. Never Enough (4:22)