GODSMACK „World Tour 2025“ in Hamburg, Inselpark Arena am 11.04.2025 – Special Guest: P.O.D.
Gar nicht so einfach eine Tour durchzuziehen, wenn sich währenddessen zwei aus dem Team verabschieden, ob freiwillig oder nicht

Gar nicht so einfach eine Tour durchzuziehen, wenn sich währenddessen zwei aus dem Team verabschieden, ob freiwillig oder nicht spielt dabei keine Rolle. Aber ein Sully Erna ist Profi genug, um die langwierige World Tour dennoch durchzuziehen.
Nachdem es nun die überraschende, irgendwie auch schockierende Nachricht gegeben hat, dass gerade Gitarrist Tony (der von Anfang an dabei war) und auch noch Schlagzeuger Shannon Godsmack verlassen, hat Sully sofort für Ersatz sorgen können mit Will Hunt von Evanescence sowie Sam Bam Koltun von der Band Dorothy. Somit war das Quartett für die Tour mit den Gründungsmitgliedern Sully und Robbie wieder komplett. Und neben dem jenem Headliner haben sich keine Geringeren als Drowning Pool und P.O.D. die Supportplätze für diese auch in Europa weitverbreitete Tour greifen dürfen.
Drowning Pool sollen sich gut verkauft haben, auch wenn die Spielzeit zu wünschen übrig ließ, hieß es seitens einiger Fans im Publikum.
Als P.O.D. nach dem Intro mit ihrem Hit „Boom“ loslegten, wurde es durchaus ziemlich laut in der Arena. Auch wenn sich die Band wirklich den Arsch aufgerissen hat – in den knapp 45 Minuten, gab es den lautesten Zuspruch dennoch eher für die üblichen, bekannten Tracks der Band aus San Diego, also „Youth of the Nation“ und „Alive“ – die selbstverständlich in die Länge gezogen worden sind. Und dennoch kann man von einer „One-Hit-Wonder“-Band nicht unbedingt sprechen, zumal P.O.D. seit nunmehr 30 Jahren im Geschäft sind. Denn auch die eher härteren Parts von u.a. „Southtown“ hatten es in sich, nicht nur, weil es einen fetten Circle Pit gegeben hatte. Aber das einige Male wiederholende „Óle, óle, óle P.O.D“ seitens der Band kam nicht gerade so an, wie es vielleicht zunächst gedacht war.
P.O.D. Setlist:
Boom
Satellite
Murdered Love
Drop
I Got That
I Won’t Bow Down
Youth of the Nation
Southtown
Afraid to Die
Alive
GODSMACK hatten es natürlich einfacher – in allen Belangen. Nachdem das Intro mit einem DJ-Mix-Clip eingeläutet wurde, durften die Fans die Band aus dem Backstage live verfolgen, wie sie sich auf die Bühne begaben. Das coole dabei war, dass die große Backline/Leinwand nicht nur für Einspieler/Clips von jeweiligen Tracks genutzt worden war, sondern gerade für die Show selbst. Dadurch war es möglich jedem Zuschauenden in dieser Inselpark Arena etwas von der Band mitzubekommen (denn, das leidige Thema an diesem Standort ist weiterhin präsent, nämlich in dem die Bühne oft zu niedrig ist, um auch in den hinteren Reihen überhaupt etwas erkennen zu können).
„Surrender“ als auch „You and I“ haben sofort gezündet; auch die Band schien sehr gut bei der Sache zu sein. Profis hin oder her, die Leichtigkeit als auch die Lust war denen durchaus anzumerken. Und dennoch hatte das alles einen komischen Beigeschmack, eben Shannon als auch Tony nicht auf der Bühne zu sehen. Unabhängig von der Qualität der „Ersatzkräfte“, hatten die Shows in der Vergangenheit deutlich mehr Feuer und Überzeugung inne – wenn ich ehrlich sein soll.
Auch wenn ich mir persönlich mehr „neuere“ Tracks gewünscht hätte, so hat die Setlist durchaus überzeugen können. Denn aus 30 Jahren Godsmack wurde von jedem Album mindestens ein Stück abgeliefert – und wie. Dazu ein ordentlicher, nicht zu lauter aber fetter Sound und natürlich hatte Sully das Publikum im Griff. Auch wenn man sich heutzutage dieses amerikanische Rock´n´Roll-Klischee-Gehabe durchaus schenken kann, so wirkt das bei dieser groovenden Band samt Fronrocker dennoch wie damals.
Sully ließ es sich nämlich nicht nehmen (nach „Awake“) ein paar Worte ans Publikum zu richten. Nicht nur, um darauf aufmerksam zu machen, wie lange es die Band bereits gibt und wer nun die neuen in der Band sind. Er hatte auch die Anekdote parat, um auf seine erste E-Gitarre, die 40 Dollar gekostet haben soll, hinzuweisen. Es folgte nämlich der erste Song, den er auf jener Gitarre für Godsmack geschrieben hatte: „Keep Away“ vom Debütalbum. Dabei war er seiner Ansicht nach überhaupt nicht dafür geeignet, als Drummer, um einen Song zu kreieren und dabei die Gitarre zu bedienen als auch den Gesang beizusteuern. Aber wir wissen heute, was nun alles danach folgte.
Mit „Voodoo“ gab es ein paar „ruhigere“ Momente, bevor es anschließend mit dem gewohnten Schlagzeug-Duell losballerte. Auch hier merkte man deren Eifer und Können, aber es hatte nicht diesen Spirit von damals. Zudem ist es etwas schade, dass sich Sully – in den letzten Jahren- keine neueren Solo-Ideen für dieses „Battle“ ausgedacht hat. Zahlreichen Fans, die diese Band bereits vor Jahren gesehen haben könnten, wird genau dieser „Batalla de los tambores“ sehr bekannt vorkommen. Und dennoch ist es immer wieder ein Highlight, wenn zwei Schlagzeug-Equipments auf der Bühne kreisen und sich die „beiden“ Protagonisten im Synchron-Spiel „messen“.
Sully bedankte sich nicht nur für die Supportbands, auch darüber, dass es gut zu sehen sei, dass sehr viele jüngere Fans zu den Konzerten erscheinen. Dies zeige auch hier in Hamburg auf, dass gute Musik weiterhin vermittelt werden könne.
Für den Zugabeteil gab es ebenfalls einen Einspieler direkt aus dem Backstage-Bereich; versteckt mit den Hinweisen, ob es nun ein, zwei oder gar drei weitere Songs geben sollte?!
Es wurden schlussendlich drei.
Den Anfang machte dabei „Under Your Scars“ mit Sully am Piano, der sich reichlich Zeit nah, um auf die spezielle Stiftung hinzuweisen. Und während des Songs auch an etliche Größen des Rock, Metal und Pop – die von uns gegangen sind, einzugehen.
Zum Abschluss gab es „Bulletproof“ und den Megahit-Kracher „I Stand Alone“, bei dem es überhaupt kein Halten mehr gab. Wodurch man eigentlich gemeint hätte, dass es nach den 90 Minuten gern hätte ordentlich weitergehen können – doch dem war (leider) nicht so.
Und da wären wir bei dem Manko dieser GODSMACK-Setliste bzw. Tournee als solche. Gemessen an den Preisen für´s Ticket (als auch ggfs. den Merchandise-Artikeln) hätten es die Fans aller Welt verdient -also nicht nur hier in Hamburg-, dass es zumindest zwei Stunden Spielzeit hätte sein müssen. Nun denn.
Aber was wird nun aus Godsmack in der nächsten Zeit?
Sind sie wirklich zurück, wie Sully es ein paar Mal während des Konzertes anmerkte?!
GODSMACK Setlist in Hamburg:
Surrender
You and I
When Legends Rise
1000hp
Cryin‘ Like a Bitch!!
Straight Out of Line
Awake
Keep Away
Voodoo
Batalla de los tambores – Drums Doppel-Solo
Whatever
(Erläuterungen über die ScarsFoundation.org durch Sully) Under Your Scars
Bulletproof
I Stand Alone