Live Musik

SALFORD CD-Release-Konzert 18.02.2017

SALFORD, Support Jeremias, Live in der Strangeriede Stage, Hannover, 18.02.2017 Das Hannoversche New Wave-Duo SALFORD hat zum CD-Release-Konzert in

SALFORD

SALFORD, Support Jeremias, Live in der Strangeriede Stage, Hannover, 18.02.2017

Das Hannoversche New Wave-Duo SALFORD hat zum CD-Release-Konzert in die Strangeriede Stage eingeladen. Strangeriede Stage? Eine kleine muckelige Konzertkneipe am Engelbostler Damm, liebevoll geführt von Wirt Kurt. Sie bietet Platz für ca. 50 Personen; Tresen und Raucherraum, sehr sauber und absolut moderate Getränkepreise; ein Geheimtipp für das intime Hutkonzert mit breit gefächertem Repertoire, vom Blues, Indie, Pop bis Rock/Metall, grundsätzlich Eintritt frei. Mit knapp 40 Besuchern, vor allem einige Szenegröße, war die Strangeriede Stage gut besucht, aber nicht überfüllt.

Als Opener des Abends legt der erst 16-jährige Jeremias pünktlich um 21:00 Uhr los. Allein mit seiner Akustikgitarre gelang es ihm innerhalb von wenigen Takten, das Publikum umzuhauen. In bester deutschsprachiger Singer/Songwritermanie spielte er Mainstreamgrößen wie Tim Bendzko, Johannes Oerding oder auch Pohlmann locker an die Wand. Obwohl ich diese Art von Musik überhaupt nicht mag, muss ich eingestehen, von diesem 16-jährigen Hannoveraner und seinem Talent absolut beeindruckt gewesen zu sein.

Gegen 21:45 Uhr betreten dann die Headliner SALFORD die ca. sechs Quadratmeter große Bühne… Das Bühnenbild besteht aus zwei Roll-Ups diversen Instrumenten und viel analogem Krimskrams. Multiinstrumentalist Norwin spielt zunächst eine halbakustische Bassgitarre und lässt die ersten Töne von „D#order“ erklingen. Soundmäßig ist es erstaunlich, wie viel sich aus so einem kleinen Raum doch rausholen lässt. Simon „The Monarchist“ gibt sich alle Mühe den Studiosound optimal rüber zu bringen, man merkt ihm, als Studiosänger, doch an, dass dies sein ersten Auftritt nach gut 4 Jahren Bühnenabstinenz ist. Er wirkt etwas nervös, obwohl er einen anständigen Job abliefert. Aber spätestens nach dem zweiten Song „Ceremony“ ist er wieder in seinem Element. Insgesamt war der Gig in 3 Teile gegliedert, wobei mir der zweite Part, eine reine Akustiksession mit Gastsängerin Andrea von Maclesfield, nicht zusagte. Das lag jetzt nicht an Andrea, sondern die Songauswahl mit The Kinks und Paul Weller passte leider nicht ins Gesamtkonzept einer British New Wave-Coverband. Den Zuschauern schien es egal zu sein; sie feierten das Akustik Set frenetisch. Versöhnlich wurde es für mich wieder mit einer Akustikversion von Joy Divisions „Atmosphere“, um dann im Anschluss erneut den guten alten New Wave-Sound zu zelebrieren. Nach einer guten Stunde mit zwei Zugaben endete das Konzert unter tobendem Applaus. Die beiden restlos durchgeschwitzten Musiker waren doch sichtlich beeindruckt durch Unterstützung und positive Stimmung des Publikums.

Unterm Strich war die Live-Vorstellung der EP „The 10th floor“ eine abwechslungsreiche runde Show, die klar Höhen und Tiefen zu bieten hatte. Mit einer entsprechenden Bühne und effektvollen Lightshow hätte man atmosphärisch und optisch noch so einiges rausholen können. Aber… geschenkten Gaul….. von daher Top-Preis-Leistungsverhältnis! Und faire Getränkepreise!

 

Setlist SALFORD:

1.) D#order – Joy Division

2.) Ceremony – New Order

3.) The new stoneage – O.M.D.

4.) The damned don’t cry – Visage (mit Andrea)

Akustik Set:
5.) A long way from home – The Kinks (mit Andrea)

6.) Out of the sinking – Paul Weller (mit Andrea)

7.) Atmosphere – Joy Division (mit Andrea und Harald)

Akustik Set Ende

8.) 48 hours – Joy Division

9.) Temptation – New Order Zugaben (mit Andrea)

10.) Ghosts – The Jam

11.) Digital – Joy Division