Allgemein Live Tipp der Redaktion

RIVERSIDE “Towards The Blue Horizon”-Tour in Worpswede, Music Hall am 06.05.2017

  Worte zu finden, um über RIVERSIDE etwas auszusagen ist sehr oft nicht so leicht. Zudem haben die Jungs

RIVERSIDE “Towards The Blue Horizon”-Tour in Worpswede, Music Hall am 06.05.2017

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Worte zu finden, um über RIVERSIDE etwas auszusagen ist sehr oft nicht so leicht. Zudem haben die Jungs im vergangenen Jahr eine sehr schwere Zeit durchgemacht, daher dürften die Auftritte der neuen Tour nicht als etwas Selbstverständliches gelten. Und hat man sie nun doch wieder getroffen und live erlebt, dann ist es einmal mehr nicht viel einfacher geworden, etwas zu Papier zu bringen. Was diese Band zu leisten im Stande ist, kann man nicht wirklich nachlesen oder nacherzählen man muss dabei gewesen sein! So auch in dieser Music Hall am vergangenen Samstag. Ein durchweg perfektes, emotional geladenes Konzert – zwei Stunden Prog-Rock auf aller höchstem Niveau!

Ein sehr gut abgestimmtes Konzert ist man von Riverside gewohnt, daher schätzt jene auch. Um so höher ist die entsprechende Erwartungshaltung. Doch diese Tournee, eben die erste nach dem Tod (im Februar 2016) von Mitbegründer, Songschreiber und Gitarrist Piotr, sollte eine andere Tournee werden. Im Vorfeld hat die Band bereits erklärt, dass sie zusätzlich zu der längeren Pause sich dazu entschieden hat kein neues, festes Mitglied in die Band einzubringen. Des Weiteren würde die „Towards The Blue Horizon-Tournee“ eine emotionale Achterbahnfahrt werden. Um so gespannter war man darauf, wie die wunderbaren Riverside-Songs nun klingen, vor allen Dingen welche es auf der Tour sein werden und wie der Gast-Gitarrist Maciek sich präsentiert.

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(Die restlichen Fotos der Show gibt es in unserer Galerie!)

Eingestimmt wird das gut 300 fanstarke Publikum mit dem melancholischen, rein instrumentalen „Eye of The Soundscape“ als Intro, bevor gegen 20:30 Uhr das Licht angeht und Mariusz, Michal als Piotr die Bühne betreten und zunächst eine Ansprache von Mariusz folgt. Er stellt klar, worum es der Band bei der ersten Tournee geht und hofft, dass wir alle dennoch optimistisch in die Zukunft blicken; das Leben geht weiter und Piotr würde sowieso immer dabei sein. „Coda“ beginnt entsprechend rührend und einfühlsam. Das Publikum wirkt wie verzaubert und man könnte die Nadel fallen hören, so still ist es in den Reihen des Clubs – dies bei fast jedem Song, der sich in den mystisch-melancholischen Klängen bewegt.
„Second Life Syndrome“, „Conceiving You“ oder das obligatorische „02 Panic Room“ fehlen nicht auf der Setlist und werden abgefeiert. Zwar benötigt Mariusz mehrere Anläufe, bei dem ein oder anderen Song, um die Meute zu bewegen lauter zu werden, um einiges nachzusingen, aber kaum jemand traut sich wirklich zu den eher dezent, eben leise gespielten Klängen etwas auszuschreien. Da muss schon ein „Hauchen“ der Wörter „come on louder“ herhalten, damit einige doch noch ein Lächeln aufzeigen und schmunzeln.
Ja, einfach ist es nicht.

Was weiterhin auffällt und deutlich zu spüren ist, die Band, samt Livegitarrist Maciej ist sehr spielfreudig und konzentriert bei der Sache; sie harmonieren hervorragend zusammen. Sie halten viel Blickkontakt, nicht nur mit dem Publikum, sondern achten auch auf sich untereinander. Man bekommt das Gefühl, dass es in der Band weitergehen muss und das ist auch das einzige, was nur richtig sein kann. Der Gänsehautfaktor wurde deutlich erhöht, als die halb-akustische Version von „Lost“ zum besten gegeben worden ist. Doch als die Zeilen des ersten Zugabetracks gesungen wurden, ich zitiere: “Where are you now my friend? I miss those days, I hope they take good care of you there and you can still play the guitar and sing your songs. I just miss those days and miss you so wish I could be strong when darkness comes”, dann gab es hier und dort auch schon eine Träne. Gefühle, Leidenschaft & Charisma. Die einzigartige und phänomenale Show wird mit dem Song beendet, mit dem die Band angefangen hat „Coda“. Ebenfalls mit einer Vorabansprache von Mariusz, da es nun eine andere, viel optimistischer-wirkende Version des „Coda“ wurde.

 

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Fazit:
Perfekte Location, klarer, sehr gut abgemischter Sound, dazu eine auf den Punkt abgestimmte Lichtshow; obendrein die Wirkung der Band als auch deren Ausstrahlung & Stärke – einfach genial! Ein unvergesslicher Abend. Und ja, eine Vorband wäre hier völlig fehl am Platz.

Diese Band ist und bleibt eine Bereicherung für diese Musikszene. Und deren Entscheidung weiterzumachen, so sehr man Piotr (R.I.P.) auch vermisst, ist nun nach derartigen Vorstellung -auch aus Fansicht- nur um so nachvollziehbarer.

 

(Die restlichen Fotos der Show gibt es in unserer Galerie!)
Setlist des Abends in Worpswede:

(Intro – Eye of The Soundscape)
Coda
Second Life Syndrome
Conceiving You
Caterpillar and the Barbed Wire
The Depth of Self-Delusion
– halb-akustisch – Lost (Why Should I Be Frightened By a Hat?)
02 Panic Room
Saturate Me
Escalator Shrine
Before
Zugaben:
Towards the Blue Horizon
Coda (alternative Version)

 

…die restlichen beiden deutschen Termine der europaweiten Tournee:

09.05. Aschaffenburg – Colos-Saal

28.05. Köln – Die Kantine

https://riversideband.pl/

https://www.facebook.com/Riversidepl

 

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