Allgemein Live Musik

RED HOT CHILLI PIPERS „Fresh Air-Tour“ – Nienburg, Theater auf dem Horwerk am 27.10.2019

Einmal mehr ausverkauftes Haus und das obwohl diese Combo bereits im April 2018 ebenfalls hier in Nienburg/Weser gastierte?! Das kann doch

RED HOT CHILLI PIPERS „Fresh Air-Tour“ – Nienburg, Theater auf dem Horwerk am 27.10.2019

Einmal mehr ausverkauftes Haus und das obwohl diese Combo bereits im April 2018 ebenfalls hier in Nienburg/Weser gastierte?! Das kann doch nur bedeuten, dass diese spezielle Schottencrew der „Red Hot Chilli Pipers“ immer wieder gern an der Weser gesehen wird und eben „ankommt“ – und wie sie das tut!
Davon konnte ich mich auch am gestrigen Abend im Theater auf dem Hornwerk endlich mal selbst überzeugen. Denn, d
iese Band, mit einigen neuen Gesichtern im Team als auch einem neuen, dem neuten Album „Fresh Air“ im „Sack“, hat sich nicht lumpen lassen und für gut 100 Minuten Klassiker des Rock & Pop zum Besten gegeben.


Pünktlicher Beginn. Nach dem Insomnia-Intro ging es sofort rockig mit „ZZ Tops“-Megahit los, um anschließend eine sinnliche „Hallelujah“ Version des Cohen-Klassikers zum Besten zu geben; dabei mit einer stimmgewaltigen Dame (ohne Kilt), die mit ihrer rauchig-feinen Stimme sofort zu überzeugen wusste. Das Ende der Ballade wurde dann einmal mehr samt Dudelsack-Einsätzen abgerockt. Weiter ging es mit einem neuern Song und dann überraschenderweise mit einem deutschen Track „Auf uns“. Die im Vorfeld angekündigte Texthilfe der Sängerin, hat sie überhaupt nicht nötig gehabt.
So bunt wie es los ging, war auch das Publikum. Vom Kiltträger/in, Mittelalter-Rock-/Metalfan bis hin zum „Normalohörer“ als auch Schlager-Fan ist so einiges vertreten. Auch Eltern mit ihren Kindern wurden gesichtet. Dennoch, der Altersdurchschnitt mag wohl bei eher 50+ gewesen sein. Warum man das im Bericht erwähnt? Nun, dies war wohl auch der Grund, dass es die „Pipers“ schwer hatten das Publikum zum „abrocken“ zu animieren – mit Ausnahme vom Beifall. Mag auch sein, dass es daran lag, dass es eben ein Theater mit Sitzplätzen ist oder gar das Licht überwiegend zu hell eingestellt war und somit kein wahres Konzertfeeling aufkommen wollte. Aber es hat sage und schreibe mehr als eine halbe Stunde gedauert, bis die Band es endlich geschafft hat die Leute von ihren Sitzflächen zu bewegen. Doch prompt, nach dem Song zum abfeiern, haben sich alle wieder brav hingesetzt. Nun denn, die Pause nach den ersten 45 Minuten war wohl nötig. Denn, danach ging es so richtig heavy ab. „Fat Bottomed Girls“ oder „It´s  a Long Way  to the Top“ als auch “Shut Up and Dance” sind eben Mitsingsongs als auch Klassiker, bei denen man alles andere als stillsitzen kann. Auch wenn sich die Band einmal mehr nach jedem einzelnen Song bemühen muss alle aufzufordern, gelingt es diesmal schneller. Und das ist auch gut so. Denn, dann war es auch an der Zeit die 1980er aufleben zu lassen mit u.a. „Don´t Stop Believein´“ oder 2000er „Fix You“ – währenddessen hat sich auch mal die Sängerin und die beiden jüngeren Dudelsack-Spieler unters „Volk“ gemischt. Während der guten Stunde voller (Bag-)Rock-Power gab es auch eine hervorragende Solovorstellung des Schlagzeugers, der sich teilweise abwechselnd mit dem Percussionisten ein „Battle“ lieferte. Perfekt, weil hier waschechte Weltmeister ihres Fachs an den Instrumenten agieren. Das merkte man.
Das Vorstellen der Bandmitglieder ist zum Ende hin sogar ein Highlight des Abends. Nicht nur, weil endlich das gesamte Publikum steht und klatscht, sondern sich eben jeder aus der Band ein „kleines Solo“ gönnt. Dabei geht die Sängerin ein herrliches „Purple Rain“ über die Lippen. Wow. Den Schlussakt gibt es mit einem Mix aus „We Will Rock You“ & „Eye of The Tiger“.

Fazit:
Vielleicht mag der ein oder andere mehr als „nur“ drei Dudelsackspieler bei dieser Band erwarten oder sieht gar eine Backline-Leinwand + Laser- & Feuershow als notwendig an. Doch entscheidend ist es, dass die eine Band Vollgas gibt. Und das haben sie als Team in Gänze, gut gelaunt und perfekt eingespielt, auch wenn sich das Sitzfleischpupser-Publikum anfangs (leider) alles andere als von dieser positiven Stimmung anstecken ließ. Daher denke ich, dass für diese Band eine Sitzplatzshow/Theater eher ungeeignet ist. Hier braucht man einen Stehplatz und den Bier-/Whisky-Ausschank – dann kann die Party ohne Wenn und Aber losrocken!
Aber nun, die RED HOT CHILLI PIPERS werden sicherlich bei der nächsten Tour auch hier (wieder an der Weser) willkommen geheißen, denn zwei Termine innerhalb von 1,5 Jahren „ausverkauft“ zu bekommen, spricht für sich. Defintiv „Heißer Rock im Schottenkilt“!

Und meine Selbsterkenntnis:
Auch wenn man nicht sonderlich auf das spezielle „Gepfeife“ eines Dudelsacks stehen mag, so ist jenes in Verbindung mit weltmeisterlich eingesetztem Schlagzeug & Percussions sowie wuchtigen Basssounds und Gitarrenriffs durchaus sehr gut „zu ertragen“. Wenn dabei auch noch die Stimme einer „Bonnie“ meets „Janis“ einige Songs verfeinert, dann ist so einiges wirklich perfekt. Egal ob Hits/Klassiker oder eigene Kompositionen der „Pipers“, es macht einfach Laune, wenn Profis am Werk sind.

 

die weiteren Termine der derzeit laufenden Deutschland-Tour:

28.10.2019 –  Koblenz, Cafe Hahn
31.10.2019 –  Kreuztal, Eichener Hamer
01.11.2019 –  Köln, Kantine
02.11.2019 –  Soest, Stadthalle
03.11.2019 –  Rödermark, Stadhalle
05.11.2019 –  Peine, Forum
06.11.2019 –  Datteln, Stadthalle
07.11.2019 –  Aschaffenburg, Colos Saal
08.11.2019 –  München, Technikum
09.11.2019 –  Stuttgart, Longhorn
11.11.2019 –  Augsburg, Parktheater im Kurhaus
13.11.2019 –  Radolfzell, Milchwerk