Allgemein Live Tipp der Redaktion

IRON MAIDEN, Shinedown – Hamburg, Barclaycard Arena am 02.05.2017

Wenn die Giganten zum Fest einladen, da strömen die Massen hin. Natürlich Jahr für Jahr, der Fan bekommt einfach nicht

IRON MAIDEN, Shinedown – Hamburg, Barclaycard Arena am 02.05.2017

Wenn die Giganten zum Fest einladen, da strömen die Massen hin. Natürlich Jahr für Jahr, der Fan bekommt einfach nicht genug.
Und die Erwartungen, die man an einen NWOBHM-Giganten wie IRON MAIDEN als Fan hat, werden (oft, eigentlich meistens) erfüllt. So auch an dem Abend des 02. Mai in Hamburg. Zwar ist die direkt am Volksparkstadion gelegene große Halle nicht ausverkauft, wie es an den beiden Terminen in Frankfurt der Fall gewesen ist, aber die Briten machen sich nichts draus.
Doch bevor Steve, Bruce und Co. pünktlich die Bühne zum Beben brachten, durften die Florida-Rocker von SHINEDOWN ran. Es klappt so einiges bei der Band, angefangen beim Respekt gegenüber dem Publikum und natürlich den Stars für die sie eröffnen dürfen, wie auch beim Sound. Doch so sehr sie sich auch bemühten ihren ordentlichen Alternative-Grunge-Rock-Sound an den Mann und die Frau zu bringen, es wollte kein Funke überspringen. Nur in den ersten Reihen wurden zahlreiche Fans dennoch mitgerissen und sind den Aufforderungen zu „Hands Up“, „Raise the Fist“ gefolgt.

Shinedown 03
Als Opener durchaus attraktiv, aber so wirklich notwendig sind Bands im Vorfeld von welchen Metalgiganten auch immer ja nicht wirklich. Doch das ist auch keine neue Erkenntnis. Einzig und allein haben sicherlich die Amis diese Chance genutzt sich einem breiteren Publikum in Europa zu zeigen, nicht mehr und nicht weniger.

IRON MAIDEN geben nach dem Intro nicht sofort Vollgas. Es geht erstmal „sachte“ zu, Bruce versteckt sich hinter Dampf und hat die Kapuze über dem Kopf, die erste Inszenierung  passt, bevor es danach deutlich lauter und härter zugeht.

Iron Maiden 01
Aber es dauert dennoch bis zum dritten Track, um das gesamte Norddeutsche Publikum (sowie einige aus dem Ausland angereiste) wachzurütteln.
Erst als „Children Of The Damned” ertönt, gibt es kein Halten mehr. Viele auf den Sitzplätzen stehen bereits. Der Laden gehört Maiden. Und dies obwohl es einige kleinere Probleme beim Sound gibt, vor allen Dingen das Mikro von Bruce bereitet nicht wirklich Freude – welches dann so schnell wie möglich ausgetauscht wurde. Doch der Sound der Gitarren wirkt dennoch etwas breiig und es taucht einmal mehr die Frage auf, ob es nun wirklich alle drei Gitarre sind oder gar sein müssen, zumal Steves Bass natürlich unüberhörbar stark ist.

Iron Maiden 24

Keine Frage, wenn man als Fan Iron Maiden sehen will, hat man seine Erwartungen und die werden stets – so gut wie bei jeder Tour- erfüllt. So auch heute. Die Show, das Entertainment steht im Vordergrund, zu fast jedem Song wird einiges aufgefahren, ob es die passende Lichtshow ist, Riesen-Maskottchen Eddie oder einfach nur eine wechselnde Backline mit Feuerpyro; es passt einfach zusammen, wenn man diese Bandshow als Ganzes betrachtet. Aber geht man an diese Show rein objektiv heran und nicht als Die-Hard-Fan, dann fragt man sich schon, ob es eben diese Kultband wirklich nötig hat so viel anzubieten, was eben schon in andere Tourneen ähnlich durchgezogen worden ist?!


Bei der Berühmtheit und eben den Songs, die sie in der über 40-jährigen Karriere angesammelt haben, wäre da nicht einfach mal „ein fetter Gig“ stinknormal machbar? Ohne viel Schnick Schnack. Denn nüchtern betrachtet gab es, nach Abzug der Kommentare, Erzählungen o.ä. von Bruce, eine Netto-Spielzeit von gut 95 Minuten. Und allein diese Tatsache,dürfte doch den ein oder anderen auch traurig stimmen. Dabei muss ich auch nicht sonderlich erwähnen, dass es kaum eine Songänderung im Set gab, im Vergleich zu anderen Städten. Das sind doch Dinge, die eine so große Band doch auch mal „anders“ gestalten kann oder?! Ohne Frage, diese Herren sind keine Jungspunde und wirken agil als auch sehr professionell, klar, aber hey knallharte Shows ohne viel Drumherum klappen ja auch bei den „älteren Herrschaften“ von Slayer, Judas Priest oder Black Sabbath usw. So what?!
Dennoch, wenn Songs wie „The Trooper“, der Megatrack „Fear Of The Dark” als auch der unvergessliche „Blood Brothers“ von dieser Band live on stage angespielt werden, dann spielen auch solche Fragen, die sich ein „Neu-Fan“ vielleicht stellen mag, doch keine Rolle mehr!

Fan bleibt Fan, daher zählt auch dieser Gig zu einem gelungenen Auftritt. 

Mehr Bilder findet ihr in der Galerie!!!

 

Setlist in Hamburg:
1. If Eternity Should Fail
2. Speed Of Light
3. Wrathchild
4. Children Of The Damned
5. Death Or Glory
6. The Red And The Black
7. The Trooper
8. Powerslave
9. The Great Unkwon
10. The Book Of Souls
11. Fear Of The Dark
12. Iron Maiden
Zugaben:

13. The Number Of The Beast
14. Blood Brothers

15. Wasted Years