Interview: Das Neueste von CRITICAL MESS (19.12.2018)
Interview: Das Neueste von CRITICAL MESS Am 19.12.2018 sind die neuetsen Neuigkeiten von den großartigen CRITICAL MESS eingetroffen.

Interview: Das Neueste von CRITICAL MESS
Am 19.12.2018 sind die neuetsen Neuigkeiten von den großartigen CRITICAL MESS eingetroffen. Für CRITICAL MESS hat – ohne hier despektierlich erscheinen zu wollen – quasi mit dem Einstieg von Sängerin Britta Görtz (ex-Cripper) ein neues Leben begonnen. Und zwar ein sehr produktives und kraftvolles Leben. Mit „Human Præy“ wurde ein famoses Debüt vorgelegt (Lest dazu meine Review!), und Mitte des Jahres war das Hannoveraner Quintett mit Six Feet Under in Europa unterwegs (Auch hierzu gibt es eine Konzertreview!). Es wurde also zum Jahrsabschluss mal Zeit, bei der Dame und ihren vier Herren nachzufragen, wie es aktuell steht.
Hallo. Zunächst vielen Dank dafür, dass ich heute die Gelegenheit habe, mit Euch ein Interview zu führen. Am 30.12. feiert „Human Præy“ seine neunmonatigen Veröffentlichungstag, auch wenn das für Euch ja etwas anderes ist. Wie fühlt Ihr Euch heute mit dem Album, was spürst Ihr jetzt, nach über einem halben, für Euch ja weit über ein Jahr, beim Hören? Und wie sind heute die Reaktionen der Leute auf die Scheibe?
Lommer: Ja Moin! Immer gerne, Interviews sind für uns eine Mordsgaudi!
Uns macht es immer noch Spaß, das Album zu hören. Hier hat alles wunderbar gepasst und wir sind mit dem Produkt extrem zufrieden, besser hätte es echt nicht laufen können. Anfangs war ich persönlich ein bisschen überladen, da wir die Platte noch sehr oft gehört haben, und ich war ab einem Zeitpunkt der Songs ein bisschen überdrüssig. Das hat sich aber gelegt, da das ein normaler Prozess ist, der dazugehört. Es ist dann umso schöner, nach einem Monat die Platte nochmal anzuwerfen und die Songs zu genießen. Das Feedback der Leute ist der Hammer! Wir haben nicht mit so einer krassen Resonanz gerechnet, vor allem wie die Leute die Scheibe feiern. Für ein paar von uns war das die erste „richtige“ Veröffentlichung, und wenn man sich dann nach einer Show mit den Fans unterhält und direkt die Euphorie abbekommt, ist das schon ein riesen Lob!
Benny: Ich möchte noch hinzufügen, dass wir in der Retrospektive, auch wenn wir mit dem Endresultat von „Human Præy“ sehr zufrieden sind, dennoch einiges gelernt haben, was wir besser machen können. Das gilt für’s Songwriting wie für die Produktion an sich. Das ist aber normal, denke ich, und auch wichtig, um sich weiterentwickeln zu können.
Bleiben wir noch etwas bei „Human Præy“. Wenn das Album eine Botschaft in sich trägt, welche ist das? Sind es die Texte, ihre Inhalte? Oder sind es die Atmosphäre, die Stimmung, die Aura Eurer Musik? Ist es das, was zu uns spricht und auf das wir hören sollten, mit dem Herzen, mit unserer Seele?
Lommer: Das ist leider nicht so schnell zu beantworten, da wir während des Prozesses viele Phasen unserer Leben durchlaufen haben und jeder einen anderen Bezug zum Album hat und damit verknüpft. Jeder hat mit seinem musikalischen Schaffen eine eigene Intention zu der Botschaft beigetragen. Textlich gehen wir auf die Missstände und Unfähigkeit der Menschheit ein. Da gibt es vieles was uns nervt, sogar wütend macht. Das haben wir versucht herauszuarbeiten und mit der Musik zu verbinden.
Mit dem Herzen, oder der Seele Death Metal zu hören ist definitiv der richtige Weg. Vor allem bei der Platte, wo wir viel von all unseren Emotionen über einen langen Zeitraum verarbeitet haben. Außerdem war es uns wichtig, richtig hart in den Arsch zu treten. Dafür haben wir uns an uns sehr ins Zeug gelegt und zum Teil neue Techniken gelernt, um den Songs gerecht zu werden. Wenn ich die Platte als Botschaft beschreiben müsste, würde ich sagen, wäre „Sei kein Arschloch“ sehr nah an dem dran.
Britta: Ja, textlich folgt das Album einem Konzept. Als ich zur Band stieß, waren Musik und Lyrics bereits geschrieben – eine völlig neue Situation für mich, die ich gerade deshalb als sehr intensiv empfunden habe. Ich musste mich den Lyrics auf eine völlig andere Weise nähern als sonst. Ich musste sie mir quasi zu eigen machen und gewissermaßen adoptieren. Deshalb nimmt das ganze Album emotional auch eine Sonderstellung bei mir ein, die sich mit dem reinen Hörempfinden der Musik vermischt.
Wenn ich Eure Musik höre, dann entstehen bei mir Worte im Kopf, wie: Gewalt, Gebirgsmassiv, Schmerz, Geschwindigkeit, Zorn, Schönheit, Wunde, Rost, Sturm, Blut, Wahrheit, Bier, Selbstbewusstsein, Muskeln, Leidenschaft, Panzerfaust, Schwarz. Könnt Ihr diese Assoziationen verstehen, könnt Ihr nachvollziehen, dass Eure Musik in solche Worte übersetzt werden kann? War das Eure Absicht?
Lommer: Woah, ok! Das sind eine Menge unterschiedlicher Worte, danke dafür! Besonders „Bier“ finde ich treffend *höhöhö*… Spaß beiseite, ich kann das sehr gut nachvollziehen, was du da assoziierst. Musik hören und Musik empfinden sind sehr subjektive Sachen, die bei jedem unterschiedliche Gefühle hervorrufen. So geht einer bei der einen Band richtig steil, während ein anderer eher müde am Tresen hängt und sich gemütlich ein Bier reinschiebt. Wo wir dann wieder beim Bier wären 🙂 … Zu behaupten, dass das unsere Absicht war, finde ich schwierig. Wir haben die Songs so geschrieben, wie sie für uns perfekt sind, ordentlich Arsch treten und zugleich uns als Band perfekt widerspiegeln.
Britta: Ich stell mir grad vor, ein Gebirgsmassiv in einen Song hineinzuschreiben… Mir gefällt dieser Vergleich wirklich gut, sehr viel besser als „Bier“. Ein Gebirgsmassiv ist so etwas unverrückbares aus menschlicher Sicht gesehen. Sich musikalisch diesem Gefühl zu nähern, ist eine große Aufgabe. Für mich persönlich trifft „Absicht“ nicht das Gefühl, das ich beim Werkeln an Songs empfinde. Es ist eher „Bewusstsein“ – so richtig „richtig“ klingt für mich ein Song immer dann, wenn er sich im Einklang mit meiner Emotion befindet. Das schafft man nicht immer, aber wenn, dann ist es eines der besten Gefühle überhaupt.
Bleiben wir noch etwas in der Vergangenheit. Ich habe Euch ja live in Röbel am 02.06.2018 gesehen, dem letzten Gig Eurer Tour mit Six Feet Under? Wie ist die Tournee gelaufen? Wie waren die Reaktionen der Leute?
Lommer: Die Tournee war richtig kranker Scheiß! Und eine geile Erfahrung! Das Package, in dem wir unterwegs waren, war für uns perfekt und die Leute waren alle super drauf. Da war es halb so wild, das bei über 30°C die Klimaanlage im Nightliner ausgefallen ist. Die Tournee lief super für uns, das Feedback der Fans war der Hammer. An einem Tag sind wir aus dem Nightliner gefallen und wurden gleich von Fans aufgegriffen, die Autogramme haben wollten. Und Fotos! Wir standen da mit unseren Pennklamotten und zerzausten Haaren und haben uns dann mit denen knipsen lassen. Das war schon tierisch ulkig! Wir hatten in dem Package mit Position 3 auch einen guten Slot. Da waren die Leute schon gut in Partystimmung.
Benny: Eine echte Nightliner-Tour wie diese war, für die meisten in der Band, eine völlig neue Erfahrung. Ich z.B. war zwar mit anderen Bands auch schon in ganz Europa unterwegs, aber nie auf einem solch hohen Level. Also auch wenn es quasi fortlaufend irgendwelche technischen Probleme am Bus gegeben hat, es war insgesamt eine krass geile Erfahrung, so lange Zeit mit so vielen Leuten auf einem so professionellen Niveau zu arbeiten. Das Team war super, und wir haben eine Menge Freundschaften geschlossen.
Wie war die Zeit mit einer Legende wie Six Feet Under? Wie gestaltete sich der Kontakt zu Herrn Barnes und den anderen Bands? Ich habe beobachtet, wie sich alle Bands gegenseitig unterstützt haben beim Merchandising wie auch beim Absichern der Bühne. Gibt es da was besonderes zu berichten? Und lief es dann im Herbst mit Sinsaenum ähnlich gut für Euch?
Lommer: Die Zeit mit SFU war schon echt krass. Man ist da als Fan vor Jahren mit der Mucke „groß geworden“ und fährt Hunderte von Kilometern, um die live zu sehen, und auf einmal stehen die direkt vor dir. „Geil“ beschreibt das Gefühl noch nicht mal im Ansatz. Ich fand es auch schön zu sehen, wie die SFU Jungs drauf waren und mit denen rumzuhängen. Alles super nette und entspannte Typen! Wir haben im Prinzip zu allen Bands und deren Mitgliedern noch Kontakt. Mal mehr, mal weniger, da drei der Bands (SFU, Morose Vitality und Dead Eyes Always Dreaming) aus den Staaten kommen. Wenn wir was schreiben, liegen die meistens noch in der Koje. *hehehe*… Wenn man auf engem Raum hängt, muss man als Truppe funktionieren. Das hat wunderbar geklappt und wir haben allen immer unter die Arme gegriffen. Das muss man auch tun, da man selber auch immer in der Situation stecken kann, wo man schnell Hilfe benötigt. Das geht los beim Tragen helfen bei der Bühne oder schnell ein Instrument reichen, weil eine Saite gerissen ist.
Britta: Ja das war eine tolle Tour, da stimme ich Lommer voll und ganz zu. Auch die Tour mit Sinsaenum und Hatesphere lief sehr gut für uns, auch wenn die Tour eine komplett andere war. Dieses Mal sind wir nicht im Nightliner gefahren, sonder selbst in einem mit Betten ausgebauten Sprinter plus Anhänger. Das bedeutete viel mehr Planung, allein von den Fahrstrecken vs. Schlafzeiten her etc. Ich bin sehr stolz auf uns alle, dass wir das so gut hinbekommen haben!
Benny: Die Tour mit Sinsaenum und Hatesphere war, wie Britta schon sagt, eine ganz andere Nummer. Nicht nur, weil wir mit eigenem Fahrzeug unterwegs waren, auch weil alles einfach gänzlich anders organisiert war. Aber was den Kontakt zu den anderen Musikern und der Crew angeht, war die Erfahrung mindestens genauso wertvoll wie die Tour mit SFU & Co. Für mich persönlich war es ein absolutes Highlight meiner Laufbahn als Drummer, mit dem legendären Joey Jordison nicht nur Bühnen in ganz Europa geteilt, sondern auch mit ihm geschnackt und von ihm Respect & Love bekommen zu haben. Das war für mich echt sehr krass und wird wohl auf ewig eines meiner eindrucksvollsten Erlebnisse bleiben!
Blicken wir jetzt mal nach vorn. Wo steht Ihr derzeit musikalisch und als Band? Was beherrscht Euch im Moment mehr: das Momentum von „Human Præy“, das noch genießen, oder seid Ihr schon auf dem Weg zu neuer Musik, zu neuen Ufern?
Lommer: Für mich ist „Human Præy“ ein abgeschlossenes Ding. Zwar ist man noch ein bisschen in dem, wie du es nennst, Momentum, doch befinden wir uns auf der andere Seiten gerade im Songwriting Prozess für die neue Platte. Dabei denken wir uns nicht, „das haben wir schon bei HP gemacht“, sondern lassen uns komplett freien Raum, um Songs zu schreiben. Das ist wieder sehr befreiend, sich kreativ zu auszuleben. Auch hier ist wieder unsere Devise „Arsch treten!“.
Britta: Unsere kommende Scheibe ist für ca. Juni geplant. Im Februar geht es ins Studio und die Songs sind derzeit in der finalen Entstehungsphase. Wir sind sehr gespannt auf das Endergebnis und auch darauf, wie es ankommen wird. Inhaltlich wird es wieder um ein bestimmtes Thema gehen, aber was genau, verrate ich noch nicht.
Wie komponiert Ihr Eure Musik, Eure Songs? Macht Ihr das zusammen im Proberaum? Oder ist eher einer der Ideengeber, der die Stücke anbringt und Ihr arbeitet das dann gemeinsam im Proberaum aus? Oder passiert das eher modern, also im stillen Kämmerlein, indem Ihr Dateien rumschickt und jeder für sich zunächst seine Teile ausarbeitet?
Lommer: Also bei „Human Præy“ haben wir großteils im Proberaum geschrieben. Bei einigen Songs gab es aber auch einen Schreiberling, der eine neue Idee vorgestellt hat (in Form von Aufnahmen oder Tabs), und das haben wir dann gemeinsam im Proberaum erarbeitet. Viel Vibe ist dann erst im Proberaum gekommen, da man einige spontane Ideen verarbeitet hat, wie z.B. eine Melodie oder ähnliches. Beim Songwriting Prozess jetzt haben wir uns in Kleingruppen organisiert und Songs erarbeitet. Das ist deutlich anders, aber auch schneller. Wir setzen uns zu zweit oder zu dritt zusammen und arbeiten an Ideen. Dabei hat jede Gruppe unterschiedliche Methoden, wobei wir uns untereinander auch austauschen und im regen Kontakt miteinander stehen. Also es arbeiten nicht nur XY und WZ in einer Gruppe, sondern WX arbeiten an anderen Songs zusammen. Zum Schluss proben wir dann die Songs im Proberaum und finalisieren diese. Manchmal fällt einem dann doch noch das ein oder andere Detail ein.
Benny: Für mich ist es immer wieder eine große Herausforderung, Drums zu schreiben, ohne am Kit zu sitzen. Ich komponiere meine Drumlines vorwiegend am PC, auf die Tracks, die von den anderen Jungs eingespielt wurden, und muss da für mich den Kompromiss zwischen technisch umsetzbar und songdienlich finden. Das ist aber letztlich auch immer eine gute Methode, um sich selbst zu pushen, Grenzen zu verlagern und an seinem Instrument einfach ein kleines bisschen besser zu werden. Luft nach oben ist ja grundsätzlich immer, aber am besten kann man diese Luft nutzen, wenn man sich selbst entsprechend vorantreibt.
Was beeinflusst Euch beim Erschaffen von Musik? Ist es eher Aura, Stimmung, Spontanität? Oder habt Ihr klare Vorstellungen, in welche Richtung es gehen soll, welche Geschwindigkeiten, Strukturen und musikalische wie textliche Ausrichtungen Ihr verfolgt?
Britta: Es gibt nichts, was uns nicht beeinflusst. Die Frage ist, wie man die Einflüsse kanalisiert, sortiert und in Musik als Sprache umsetzt. Das bedeutet nicht, dass man immer am Reißbrett vorgehen muss, aber man muss sich schon den Raum und die Skills aneignen, sein Innerstes nach Außen zu kehren und dann auch noch mit dem zufrieden sein, was da raus kommt, hehe. Beim Texten beginne ich meist mit der Phrasierung und kauderwelsche mich durch Passagen oder Riffs. Wenn das stimmig ist, fliegen mir meist inhaltliche Ideen durch den Kopf. Bei einem textlichen Konzeptalbum wie dem, was wir gerade schreiben, mache ich mir eine inhaltliche Skizze vorab, an der ich mich dann entlang hangele. Das mache ich aber nicht zum Dogma. Wenn ich unterwegs merke, dass aus mir ganz andere Dinge rausdrängen, würde ich das Konzept auch noch 5 vor 12 umwerfen und meiner Intuition folgen.
Was spürt Ihr selbst tief in Euch, wenn Ihr Eure Musik hört?
Britta: Das ist eine sehr schwer zu beantwortende Frage. Bei der eigenen Musik höre ich nie nur das Endprodukt, sondern bewerte auch immer die eigene Leistung. Unvoreingenommen genießen und ausschließlich konsumieren kann ich keine Musik, an der ich selbst mitgeschrieben oder mitgespielt habe.
Benny: Das ist für mich im Grunde genauso wie für Britta. Wobei ich schon sagen muss, dass ich mit einem gewissen Abstand zum Entstehungsprozess durchaus auch „konsumieren“ kann, ohne alles technisch und kreativ bewerten zu müssen. Ich höre unser Debut-Album tatsächlich recht häufig, und es erzeugt in mir ähnliche Empfindungen, wie wenn ich Alben anderer Bands höre, die ich mag.
Wie viel Zeit investiert Ihr in CRITICAL MESS? Und wie sehr könnt Ihr neben Euren beruflichen Pflichten Energie in die Band stecken, vor allem eben auch Zeit für ausgedehnte Liveaktivitäten?
Lommer: Wir stecken alle so viel Zeit in die Band, wie wir können. Das ist bei jedem auch unterschiedlich, da alle unterschiedliche Jobs haben und somit über das Jahr Intervalle haben, in denen mal mehr zu tun ist, und dann mal wieder weniger. Das ist aber für uns als Band kein Problem, da wir alle alles machen. So springt dann einer mal ein, wenn wir Grafiken benötigen und greift einem dann unter die Arme. Wir wollen alle mit „Critical Mess“ weiter machen und auch weiter kommen, da hat sich die Arbeitsweise für uns bewährt. Für Liveaktivitäten haben wir bisher immer Zeit und Möglichkeiten gefunden. Bislang war, bis auf die Touren, auch alles an Gigs für uns in Deutschland. Da sind die Fahrstrecken jetzt nicht „so lang“, und wir haben das immer koordiniert bekommen.
Britta: Für mich sticht Band auf jeden Fall immer Job. Ich bin kein Chirurg und niemand stirbt, wenn ich mal Dinge kurzfristig stehen und liegen lasse. Das Kollegium in meinem Job ist zum Glück flexibel und unterstützt mich, so wie auch ich sie unterstütze.
Benny: Ich denke, jeder in der Band hat seine eigene Weise, alles unter einen Hut zu bekommen. Das Pensum, das CM für jeden an Arbeit bedeutet, variiert ja auch und ist nie konstant. Es gibt Phasen, in denen jeder viel zu tun hat, und wieder Phasen, in denen wir quasi „frei“ haben und uns auf andere Dinge konzentrieren können. Da CM aber für alle ein Herzensding ist, entsteht im Grunde nie unangenehmer Stress – und selbst wenn, wir haben eigentlich immer gute Wege gefunden, uns gegenseitig zu unterstützen, wenn es irgendwo mal hakt.
Ihr habt ja für nächstes Jahr bereits einige Gigs angekündigt. Wie wichtig sind Konzerte für Euch – und was erwartet uns nächstes Jahr live von Euch?
Britta: Oh ja, insbesondere die Festivalsaison nimmt derzeit großartige Formen an: Wacken, Metaldays in Slowenien, Metal Frenzy, Bonebreaker… und da kommt auch noch mehr 🙂 Live spielen ist der Lohn für all die Arbeit – den Leuten mit der eigenen Mucke eine gute Zeit bereiten, was gibt es Besseres?
Lommer: Konzerte sind extrem wichtig für uns. Wir spielen alle unglaublich gerne live. Man will ja auch zeigen, was man im Proberaum zusammen gehämmert hat und dann auf der Bühne alles geben. Wenn du einen guten Sound auf der Bühne hast und das Publikum im richtigen Feeling ist, gibt es nichts besseres. Du selbst bist dann auf der Bühne wie in Trance! Live darf man im nächsten Jahr auf jeden Fall unsere neuen Songs erwarten. Aber mehr verrate ich an dieser Stelle noch nicht.
Benny: Live zu spielen ist letztlich das, was wir wollen – dafür machen wir das Ganze! Klar, Alben zu haben und die Reaktionen darauf in den Print- und Onlinemedien zu verfolgen ist schon sehr geil, aber es geht nichts über gute Shows und den damit verbundenen direkten Kontakt mit den Fans.
Was denkt Ihr, wo wird CRITICAL MESS in 10 Jahren stehen? Wo seht Ihr Euch selbst als Musiker und Persönlichkeiten? Was sind Eure Ziele?
Britta: Das einzige Ziel, das ich als Musikerin habe, ist, möglichst lang mit tollen Menschen Musik zu machen. 10 Jahre sind ein langer Zeitraum, soweit schau ich nicht. Wünsche habe ich aber natürlich, und das sind meist neue erste Male und gemeinsame Abenteuer zu erleben. Ne Tour in Südamerika steht zum Beispiel weit oben auf der Bucket List.
Meine letzte Frage: Was ist für Euch die beste Coverversion aller Zeiten? Ich bin unfair und fange an: „Sweet Dreams“ von Marilyn Manson.
Lommer: Puh… Coverversionen sind ja immer so eine Sache. Mein absoluter Favorit ist momentan von The Faceless der Song „Shake the Disease“ (Depeche Mode). Die haben hier cool ihren eigenen Stil mit eingebracht und nicht einfach eins zu eins nachgespielt. Trotzdem erkennt man (spätestens ab dem Refrain) das Original. Das ist für mich das geilste Cover (bisher 😉 ).
Britta: Eines, das mich sehr berührt, ist auf jeden Fall Lemmy mit „Heroes“.
Benny: Was Britta sagt! Allerdings kann ich diese Frage kaum einfach mit einem Song beantworten. Es gibt unglaublich viele gute Coversongs. Ich liebe z.B. Johnny Cash’s Version von „Hurt“. Aus Mucker-Nerd-Perspektive fällt mir auch noch der Jazz-Standard „Take Five“ in der Version von Panzerballett ein. Ich könnte ewig so weitermachen 😀
So, ich hoffe, Ihr habt genug neue Informationen zum aktuellen Stand im Camp von CRITCAL MESS !
Ich wünsche jedenfalls alles erdenklich Gute für die neue Scheibe und lehne mich mal ganz weit aus dem Death-Metal-Fenster : Da kommt garantiert wieder etwas ganz Großes auf uns zu ! Und ich hoffe, wir sehen uns irgendwo im nächsten Jahr live vor oder auf den Bühnen der Republik !
Hendrik
Quelle Bild: facebook.com/CriticalMessOfficial/