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Livereview: ECHOES – A Tribute To Pink Floyd „Barefoot To The Moon“, 10-03-2018 Alte Oper FFM

In den letzten Wochen hatte ich die Möglichkeit, mit Oliver Hartmann (u.a. Hartmann, Avantasia,…) ausgiebig über sein musikalisches Schaffen

Livereview: ECHOES – A Tribute To Pink Floyd „Barefoot To The Moon“, 10-03-2018 Alte Oper FFM

In den letzten Wochen hatte ich die Möglichkeit, mit Oliver Hartmann (u.a. Hartmann, Avantasia,…) ausgiebig über sein musikalisches Schaffen zu schnacken und unweigerlich stolpert man dabei über Echoes – A Tribute To Pink Floyd; einem Ensemble welches es sich zum erklärten Ziel gemacht hat, die Songs von Pink Floyd „nackt“ zu machen, ohne dabei den Kern der Songs zu zerstören. Bedeutet: im Programm werden die Songs auf´s nötigste reduziert um sie akustisch mit ähnlicher Gewalt vorzutragen, wie es die Originalsongs wuchtig und überladen tun. Ein schwieriges Unterfangen bei der Komplexität der Songs, welches sich die Herren stellen und es schaffen,…oh nein, ich greife voraus!

Durch Herrn Hartmann bestens vorbereitet, wuchs mit jedem weiteren Tag meine Spannung, mir diese Nummer auch live anzusehen und glücklicherweise stand ja auch bereits der Termin fest. Das aktuelle Programm „Barefoot To The Moon“ sollte am 10.03.2018 in der Alte Oper Frankfurt stattfinden! „Wow“, dachte ich mir nur…schnell die Location gegoogelt und aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Auf die Youtube-Videos, habe ich absichtlich verzichtet denn schlechten Sound und wacklige Bilder sollten nicht meine Vorfreude und Neugier trüben… Doch ich musste mir unbedingt davor die aktuelle DVD ansehen. Ich musste wissen, was mich erwartet. Vorgestern war es dann endlich soweit: ab in die Oper. Standesgemäß gekleidet, betrat ich die beinahe ausverkaufte Location und musste feststellen, dass mein Kollege und ich zu den 5-8% jüngerer Besucher gehören (was sich später auch in dem einen und anderen Mitsingspielchen bemerkbar machte denn das Publikum wusste zwar die Texte doch der Elan blieb etwas auf der Strecke…) doch störte uns das wenig und wir suchten unsere sehr guten Plätze auf.

Die Programmzeit wurde mit 2 Stunden (20-22h) angegeben und in denen kann viel passieren…! Über oder neben uns, tobte zeitgleich Gianna Nannini über die Bühne, doch merkte man davon überhaupt nix (bis auf die Menschenmengen im Foyer, die wohl alle Fans der 1. Stunde oder sogar der Geburtsstunde waren), was für die unglaublich saubere, feine, klare Akustik in dem Operngebäude spricht. Bis in die letzte Haarapitze total gespannt, wartete ich darauf, dass es endlich losgeht, und kurz nach 20 Uhr war es dann endlich soweit: Das (anfänglich übersichtliche) Ensemble betrat die Bühne und nahm die Plätze an den Instrumenten ein, das Licht ging aus, Spots leuchteten die Musiker (hier und da zu grell) aus und im Hintergrund sorgte die Backdropbeleuchtung für ein immer passendes Ambiente und abwechselndem Farbenspiel. Eingeleitet wurde das kleine musikalische Spektakel mit dem Song „Shine On You Crazy Diamond“ sphärisch und stilecht mit ´nem Glastonspiel; bestimmt abgefüllte Weingläser / Kristallgläser erzeugen durch Reibungen an der Trinköffnung Töne und theoretisch wird jeder so etwas schon mal gesehen haben doch habe ich gestaunt, wie passgenau das mit dem Song stimmt, funktioniert. Und es sollte nicht das letzte Mal sein, dass mir die Kinnlade auf den Boden fällt! Im Laufe der ersten 4 Songs füllte sich auch die Bühne. Zu dem Pianisten Paul Kunkel, Drummer Steffen Maier, Bassmann Martin Hofmann, Saxofonist Michael Unger (der im Lauf des Abends auch an die akustische Gitarre musste) und Sänger / Gitarrist Oliver Hartmann, gesellten sich die Sängerin Ilka Müller sowie 4 junge Damen -frisch aus Prag eingeflogen- welche die Parts an den Streichern (Violine, Cello) erfolgreich übernahmen und auch für andere diverse Geräuschkulissen wie zum Beispiel dem Klappern mit Requisiten für den Song „Money“ sorgten. Als die Damen nach der Pause nicht wirklich zurück auf die Bühne kamen, sorgten sie auch unfreiwillig für den einen und anderen Lacher…die Stimmung auf den Opernbrettern war 100%ig echt und übertrug sich nicht nur in Spiellaune sondern auch auf das Publikum.

Weitere Requisiten, bzw. benötigte Bestandteile des Abends waren natürlich Uhren, Wecker, nostalgisches Transistorradio, Glocken, und die Instrumente wobei es uns immer wieder erstaunte, wie zielsicher Herr Hartmann seine 12-saitige Akustikgitarre bearbeitet hat (der interessierte und begeisterte Laie -ich- bekam die Augen von den Fingern nicht weg!) und dabei sympathisch und treffend singt, als würde justament das Original-Line-Up vor mir auf der Bühne stehen. Nach etwa 1 Stunde, wurde eine viertelstündige Pause eingelegt. Wir spekulierten über den Grund und haben beinahe vor lauter Amüsement, den Gong zur 2. Halbzeit verpasst. Schnell Plätze eingenommen und weiter über die Dinge gestaunt, die da vor uns auf der Bühne passieren…und das war echt ´ne Menge. Viel zu viel, um alles erzählen zu können und vor allem: zu wollen. Es ist zwar eine Frage des persönlichen Geschmacks doch Echoes – A Tribute To Pink Floyd haben ein Programm geschaffen, welches nicht nur die Hits sondern vor allem die bekanntesten Melodien Pink Floyds neuvertont (siehe Setlist!). Ich denke, an diesem Abend hat jeder mind. einen seiner privaten Faves in einem akustischen Gewand erlebt, welches von den noch-lebenden Mitgliedern der Originalband abgenickt wurde und ich so auch noch nicht gehört habe (außer auf der DVD, die dem aktuellen Programm entspricht). Kurzum: wir waren geflasht, wir waren begeistert, wir wurden melancholisch, wir wurden euphorisiert… Echoes – A Tribute To Pink Floyd wussten genau, musikalisch mit unseren Stimmungen zu spielen. Großes Kino für Augen und Ohren, angereichert durch sichtbaren Spielspaß und der Freude, dass dem Publikum gefällt, was es erlebt. Nach „Comfortably Numb“ verließ die Band einfach zu schnell mit einem kurzen Winken die Bühne um ernsthaft glauben zu können, dass es das jetzt gewesen soll. Natürlich gab es noch einen kleinen, aber nicht minder hörens- und sehenswerten Naschlag, bevor die Zuschauer um 22.30h in die Nacht entlassen wurden.

Fazit: Es gibt zig Pink Floyd Coverbands: manche schaffen es nicht über Hochzeiten und Schützenfeste hinaus, manche müssen unbedingt an der visuellen Gigantonomie festhalten und vergessen dabei, dass auch gute Musiker benötigt werden…wieder andere bestehen aus Ex-Mitgliedern und fahren nur noch mit Best-Of Programmen durch die Welt, und dann sind da Echoes – A Tribute To Pink Floyd…die etwas andere Tributeband. Ich kann das alles (von der CD, DVD / Blu ray bis zum Live-Event) nur empfehlen denn mit dem einfachsten Wort erklärt, ist das einfach nur geil! Das geht an alle Musikfreunde, welche die Songs von Pink Floyd kennen (lieben) und diese mächtig gewaltigen Soundwände mal genial auf´s minimalste reduziert genießen wollen, ohne dass das Songmaterial dabei an Intensität verliert sondern noch durch besonderen Charme akustisch viel interessanter gestaltet (NICHT umgestaltet) wird. Die Herren im Original-Pink Floyd- Line-Up werden sich vllt. etwas ärgern, wenn sie das Ergebnis der Herren von Echoes – A Tribute To Pink Floyd hören. DAS hätten sie in der Art nicht gekonnt doch letztendlich waren sie der Grund dafür, dass es zum Glück diese Songs gibt, die ich heute von einem Ensemble engagierter Musiker erlebt habe, die eindeutig alles richtig gemacht haben und nicht in der Schublade „Coverbands“ verschwinden kann. Checkt die Live-Dates, checkt die CD, DVD / Blu ray und für die Vinyl-Verrückten gibt es den Hörspaß auch im schwarzen Rund.

Weitere Live-Termine:

16-03-2018 Osnabrück (DE) / Rosenhof

15-04-2018 Ludwigsburg (DE) / Scala

20-04-2018 Bonn (DE) / Harmonie

27-04-2018 Worpswede (DE) / Music-Hall

28-04-2018 Buchholz (DE) / Empore

29-04-2018 Wilhelmshaven (DE) / Pumpwerk

12-05-2018 Aschaffenburg / Colos-Saal

13-05-2018 Bochum (DE) / Zeche

27-07-2018 Seebronn (DE) / Rock Of Ages Festival

14-11-2018 Moskau (RU) / Crocus City Hall

Setlist:

01 Shine O You Crazy Diamond

02 Have A Cigar

03 Welcome To The Machine

04 Wish You Were Here

05 High Hopes

06 Sorrow

07 Echoes

08 Time / Breathe

09 The Great Gig In The Sky

10 Brain Damage / Eclipse

11 Another Brick In The Wall (Part I)

12 Happiest Of Our Lifes

13 Another Brick In The Wall (Part II)

14 Mother

15 Hey You

16 Nobody Home

17 Comfortably Numb

Zugabe:

18 Money

19 Run Like Hell

Echoes sind, bzw. waren an dem Abend auf der Bühne:

Oliver Hartmann – Vocals, Guitar

Martin Hofmann – Bass, Vocals

Paul Kunkel – Keyboards, Piano, Soundeffects, Vocals

Steffen Maier – Drum & Percussion

Ilka Müller – Vocals, Backing Vocals

Michael Unger – Saxophones, additional acoustic Guitars, Tambourine

+ 4 Prager Damen, die Cellos und Violinen sinn- und geschmackvoll, sowie gekonnt eingebracht haben!

Link zur Galerie:

https://www.metalglory.com/gallery/echoes-tribute-pink-floyd-barefoot-moon-10-03-2018-alte-oper-ffm/

Interview mit Oliver Hartmann:

https://www.metalglory.com/interview-oliver-hartmann-februar-2018/

ECHOES im Internet:

HP – http://www.echoes.de/index.htm

FB – https://www.facebook.com/Pink.Floyd.Tribute.Germany/