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Kelley Wild (D) – Fuel For Your Soul

Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass man zuletzt etwas von den Hildesheimer Rockern Kelley Wild gehört hat. Ihre

Kelley Wild (D) – Fuel For Your Soul

Kelley Wild

Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass man zuletzt etwas von den Hildesheimer Rockern Kelley Wild gehört hat. Ihre Gründung geht bereits auf das Jahr 1987 zurück, doch ihr Debüt-Album „Looks Like Dynamite“ erschien erst 1992. Als Gewinner von „Niedersachsen Goes Rock“, dem Vorläufer von „Local Heroes“, hatten sie dananch das riesige Glück ihr Album von Rolf Kasparek produzieren zu lassen. Knapp ein Jahr später erschien mit „Wild Family“ der Nachfolger, konnte aber aufgrund der sich komplett veränderten Musikwelt niemanden mehr überzeugen. Das ging vielen anderen Bands der damaligen Zeit genauso, denn Hardrock war damals ein Auslaufmodell. Doch so richtig konnte die Band nicht von der Musik lassen und so fand man sich wieder zusammen. Klar war, dass nun auch endlich ein neues Album her musste und so entstand „Fuel For Your Soul“ 2016 in einem kleinen Hildesheimer Studio in Eigenregie.

 

Auch wenn wir bereits 2017 haben, hat die Band sich auf ihre alten Tugenden besonnen und ein Album eingespielt, das auch ohne weiteres vor 20 Jahren als drittes Album hätte erscheinen können. Was anfangs noch ein wenig bieder klingt, entwickelt sich mehr und mehr zu einem Rocker allererster Güte. Ich muss gestehen, dass ich die Band komplett aus den Augen verloren hatte und damals auch kein großer Freund der beiden Alben war. Doch Zeiten ändern sich und mit dem Abstand der Jahre kann man mit einem anderen musikalischen Wissen und Verständnis auf die Alben zurückblicken und so habe ich die Band für mich wieder entdeckt. Aber zurück zu „Fuel For Your Soul“. Das leicht biedere der ersten Songs liegt zum Teil an dem manchmal etwas gewöhnungsbedürftigen Gesang von Bandleader Carsten Bewig. Das aber legt sich nach relativ kurzer Zeit und dann entfaltet sich das Album in seiner ganzen Pracht und Güte. Denn wenn man anfangs noch meint, dass man alles schon gehört hat, so entwickelt sich das Album gerade in seiner Mitte zu einem starken Hardrock Album mit den Hooks, griffigen Melodien und vor allem absolut geilen Songs. Vielleicht hätte die Band gut daran getan, die Reihenfolge der Songs zu ändern, denn gerade ein Song wie „All I Want“ wäre der perfekte Opener gewesen. Aber das ist jammern auf hohem Niveau und sollte keineswegs die Leistung der Band und Klasse des Albums schmälern. Zu beziehen ist das gute Stück anscheinend nur direkt über die Band und das solltet ihr schnellstmöglich tun. Hardrock dieser Klasse braucht Unterstützung!

 

Fazit: Ein fantastisches Comeback mit leichten Anlaufschwierigkeiten.

 

  1. All The Way
  2. Touch My Soul
  3. Mama Raised No Fool
  4. The Road To The City
  5. Need You Again
  6. All I Want
  7. Baby
  8. Cyberqueen
  9. The Restless One
  10. Anytime, Anywhere
  11. Under My Skin

 

Line-Up:

Carsten Bewig: Vocals, Gitarre

Stephan Gehlhaar: Gitarre

Oliver Klauenberg: Bass

Stefan Möhle: Drums

 

 

Label: Phonector

VÖ: 18.11.2016

Laufzeit: 52:14 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Hardrock

Webseite: http://www.kelleywild.de/